In den letzten 24h kein neuer starker Schwindel; ich werte das als vorsichtig positives Zeichen. Trotzdem gedämpfte Stimmung – ein vorsichtiger Abgleich mit der Liebsten bestätigte, dass wir uns beide für die Pfingstfeiertage irgendwas mit Sonne vorgestellt hatten.
Daher nicht viel erlebt: Viel Couch und viel im Homestudio, nachdem ich erfahren hatte, dass in irgendeinem Sub-Menu Logic jetzt Stimmen aus Songs extrahieren kann. Ich krieg ja hier nix mit.
Nachdem die Liebste von der Probe kam, fuhren wir runter in die Stadt (Kirmes, Sie erinnern sich?), ich erschrak angemessen über die Menge an Menschen, sie holte zwei Schokobananen und wir fuhren hoch zum Teich. Der Plan war, einmal drumrum zu gehen, aber mitten auf dem Weg stand Familie Gans, graste am Wegesrand und fauchte alle an, die vorbei wollten. Also blieben wir freundlich lächelnd stehen. Familie Gans belohnte das nach ein paar Minuten mit großem Vertrauen: Erst durften die Küken bis auf Griffweite an uns heran, ohne das jemand fauchen musste und dann sammelten sich alle und wir durften durch.
Ich kann echt gut mit Tieren these days.
Zeugs
Ich bring das Thema mal mit der Tür ins Haus: Sie werden wahnsinnig ob der Tatsache, dass unser Planet an beiden Seiten lichterloh brennt und erwachsene Menschen in verantwortungsvollen Posten immer noch ungestraft sagen könne, dass sie das ja alles nicht so dringend finden? Ach guck, dann sind wir im selben Boot.
Falls Sie diesen Zustand irgendwie in den kommenden EU-Wahlen abbilden möchten, dann können Sie jetzt Dank des WWF in 5 Übersichten nachsehen …
… welche der demokratischen* politischen Parteien in den letzten fünf Jahren verlässliche Befürworter:innen des Klimaschutzes, der Naturwiederherstellung und des Umweltschutzes waren und welche Parteien gebremst haben
WWF:
Parteien-Ranking des EU-Parlaments
Ich hatte ja immer wieder mal mal über die lustige Mercator-Projektion gesprochen, trotzdem mochte ich diese Animation sehr. Launige Bemerkung: Quasi alle Länder, die sich unfassbar wichtig finden sind deutlich kleiner als sie auf der üblichen Karte wirken. Ein Schelm …
Sie haben dieses Meme mitbekommen, nachdem Frauen lieber einem Bär als einem Mann im Wald treffen wollen würden? Der wie immer kluge Jens Scholz erklärt das geniale an dieser Geschichte und wie man das auch für andere Themen nutzen könnte:
Das wirklich geschickte an der Man vs Bear Story ist, dass sie die Reaktionen der damit kritisierten Männer als wichtigen Teil der Kommunikation nutzt. Dadurch dass die sich lautstark mit misogynen, toxischen, irrationalen Kommentaren und Hass- und Gewaltphantasien melden, erbringen sie den Beweis für die These
Jens Scholz auf Mastodon:
Das wirklich geschickte an der Man vs Bear Story …
Sie haben das vermutlich schon einmal mitbekommen: Ich halte nicht besonders viel von der inflationären Benutzung des Wortes „triggern“ und den allgegenwärtigen Triggerwarnungen im Alltag. Kurz gesagt zum einen nicht, weil ich finde, dass es die Emotionen der Menschen, die wirklich von etwas getriggert werden, herunter spielt und auch, weil ich ein vages Gefühl habe, dass Triggerwarnungen nicht im Ansatz dass bringen, was sie angeblich tun sollen.
Jetzt bin ich ja nun – und das wollen weder Sie noch ich je vergessen – nur ein random dude aus dem Internet und da bin ich immer froh, wenn Fachleute über ein Thema sprechen, wozu in mir so ein vages Gefühl wabert. Auch wenn meine diesbezüglichen Erfahrungen auf vielen, vielen Sitzungen bei der Seelenmassage beruhen und für mich sehr erfolgreich waren sind und bleiben sie ja nun anekdotisch.
Frau Wild-Lüffe, was halten Sie von der zunehmenden Verwendung des Wortes „triggern“ in der Alltagssprache?
Nicht viel.
Können Sie das begründen?
Das ist ein Modebegriff. Triggern macht sowas Passives. „Ich kann nicht anders. Es triggert mich halt.“ Man könnte genauso sagen: „Ich muss gerade daran denken, dass …“ Dann hat man mehr Verantwortung.
Was verstehen Sie genau unter einem Trigger?
Ein Trigger hat eine Art Echo-Funktion und erinnert mich an zum Beispiel Schlechtes – oder auch Gutes! Ich nehme immer nur das als Trigger wahr, was für mich eine Bedeutung hat.
Ein Trigger kann an etwas Gutes erinnern?
Korrekt. Ich trinke jetzt einen Apfelsaft und dann denke ich: „Ach, der Geschmack, der erinnert mich an das Meer in Holland, beim Sonnenuntergang. Das war schön!“ Auch das ist ein Trigger.
Wenn die Person vor dem Kinobesuch in einer Triggerwarnung sieht, dass es diese Szenen gibt, kann sie sich aber vorher dagegen entscheiden, den Film zu schauen. Was ist an solchen Warnungen falsch?
(alle) Martin Gommel im Interview mit Psychotherapeutin Ingrid Wild-Lüffe auf krautreporter.de:
Es ist nicht falsch, aber meines Erachtens sinnlos. Trauma heißt: Ich habe keine Kontrolle und es verletzt mich. Aber das Ziel ist es, wieder die Verantwortung für die eigenen inneren und äußeren Reaktionen übernehmen.
Wie meinen sie das?
Ich halte es für wichtig, als Betroffene nicht in der Opferposition zu bleiben. Sondern aus dem Trauma der traumatischen Erfahrung etwas Neues zu machen, wobei ich das Gefühl habe: „Und ich kann heute für mich sorgen!“
[…]
Das ist das Beste, was man überhaupt haben kann. Dann sind sie, sagte man früher, ein weiser Mensch geworden. Der weiß, wovon er redet. Dann haben Sie wirklich Dreck am Finger und etwas Grausames erlebt. Und trotzdem sind Sie menschlich geblieben. So bekommen Trigger eine andere Bedeutung.
Interview: „Reden über Traumata hilft oft nicht“
(Als Mitglied darf ich diesen Artikel für Sie teilen, was ich ein sehr cooles Modell finde)
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