20.5.2023 – about cliches

Leider habe ich gerade trotz längerer Suche – Maximilian wird es in seinen Statistiken bemerken, wenn er so etwas bemerkt – den Artikel auf den ich mich beziehe, nicht gefunden. Er beschrieb damals, wie er morgens im Flur einen Nachbarn trifft. Beide im halblangen Mantel überm Anzug, eher grau in grau, Haare kurz (es muss also etwas länger her sein), eine ähnliche Tasche in der Hand und sie sich gegenseitig kurz mustern in ihrer Ähnlichkeit. Jedenfalls habe ich es so in Erinnerung und vielleicht war der Artikel auch anders – aber selbst dann können wir uns das alle gut vorstellen: wenn zwei Menschen, die etwas mit Zahlen machen sich auf dem Weg ins Bür treffen.

Jedenfalls musste ich – mit einem Elefantengedächtnis für derartige Alltagsschnipsel in Blogs gesegnet selbst wenn ich abends oft nicht mehr weiß wie ich heiße – ich musste also gerade dran denken, als ich auf dem örtlichen Edeka-Parkplatz mein Auto abgestellt hatte. Um diese Zeit stehen hier eher die Golf IV und die älteren Opel-Modelle, ein paar ältere Familien-Vans, sogar die SUV-Dichte ist erstaunlich niedrig und als ich in die Park-Gasse einbiege fällt mir der weiße Tesla sofort auf. Es ist ein Model Y, eh nicht gerade unauffällig designt und überhaupt sehen hier, in diesem Moment an diesem Ort diese modernen Elektroautos aus, als kämen sie direkt aus dem Shuttle-Hangar der Enterprise.
Ich grinse und parke mein schwarzes Batmobil daneben – das bietet sich an und komplettiert den Eindruck einer wohlgepflegten Shuttle-Rampe.
Steige aus und gehe Richtung Laden. Mir entgegen kommt ein großgewachsener Mann, Brötchentüte und einen großen grichischen Joghurt in der Hand, die von der Glatze verschonten Reste des Kopfs auf 4mm gekürzt, Brille, hellgrauer Hoodie, skinny Jeans und Wildling-Schuhe und … naja.
Natürlich ging er zum Tesla.
Ach ja. So lauf ich heute rum:

Ich lache noch immer, als ich den Laden mit Brötchen und Joghurt in der Hand wieder verlasse, fahre nach Hause, mache ein Foto im Spiegel und blogge; und dann denke ich über Klischees nach.

Sie lesen abseits des üblichen Tagebuchblog-Betriebs auch gern mal so eine Geschichte? Sie möchten sich bedanken? Hier steht die Kaffeekasse und wenn Sie finden, Geld riecht unangenehm, dann freue ich mich auch über Überraschungspost von der Wishlist.

2 Kommentare

  1. Ich wiederhole mich, ich hab es hier schon mal geschrieben, man sollte sie heiraten. Dachte ich beim Anzugbild auch schon. Da der Platz schon vergeben ist, die Liebste hat da sicher etwas gegen, waeren Sie auch eine grosse Bereicherung des Freundeskreises. Ein feiner Mensch, innen und aussen, ich erinnere mich nicht mehr aus welchen Buch das stammt, aber es passt auf Sie.
    Gruss
    Rina

    1. Bedenken Sie: Ich bin im wirklichen Leben ein haariger, zahnloser Trucker, der nur gut mit Photoshop ist :)
      Und die Liebste wie vermutet da was gegen hat – ich danke trotzdem für nette Worte!

Kommentare sind geschlossen.

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