20.3.2023 – kein bunter Strauß

Der Tag begann mit Straußen an der Wasserstelle und das war mir neu und das war natürlich sehr super. Acht Strauße standen im Halbkreis und tranken in einem perfekten Ballett, das mir vor allem ein Ziel zu haben schien: Mindestens zwei Köpfe sind immer weit oben und beobachten die Umgebung.
„Strauße“ ist übrigens ein Wort, das spätestens nach dem dritten Ansehen auf einmal sehr seltsam aussieht – oder finden Sie nicht?
Nach zehn Minuten übernahm wieder die Oryx-Gang, die meist da abhängt – aber das war ein schöner Tagesanfang. Und auch, wenn ich meist diese Antilopengruppe sehe, bin ich ja doch sehr erfreut, dass es analog zu den europäischen Parkbank-Bewachern in Namibia dann Wasserstellen-Bewacher gibt.

Eine Rechnung des Webhosters erinnerte mich, dass ich wohl heute vor einem Jahr eine Idee für ein kleines Projekt gehabt hatte und im ersten Elan natürlich sofort schon die Domain gesichert hatte. Die Idee finde ich immer noch super, aber ach ach, so viele Ideen, so wenig Zeit.

Spülen Ihnen die gängigen Sozialen Netzwerke auch gelegentlich so ein Meme rein, das sinngemäß sagt: „Ey, sag mal was, was wirklich sexy ist“ — „Tut mir leid, dazu habe ich keine Ahnung“ — „rrrrrrr, das ist heiß!“?
Jedenfalls hatte ich vorgestern an Polestar geschrieben, direkt als ich den Artikel über die gravierende Sicherheitslücke im Chipsatz nahezu aller Autos mit Internet-Verbindung gelesen hatte. Um halb neun heute war die Antwort da und sie lautete sinngemäß: „Oh, dazu müssen wir erst recherchieren und das braucht noch etwas Zeit. Wir kümmern uns.“ Und ich will jetzt gerade nicht sagen, dass ein Autohersteller sexy ist, aber ich finde es ein gutes Zeichen von Kompetenz und guter Kommunikation.
(Nachtrag: eine Stunde später kam die Mail, dass der Polestar einen anderen Chipsatz benutzt. Ich bin beruhigt, aber passen Sie auf sich und Ihre Handys auf!)

Der Arbeitstag war etwas zerfasert – wieder mal; ich sollte aufhören, das zu erzählen. Vielleicht sollte ich sogar aufhören, das wahrzunehmen? Aber er war ziemlich energetisch und das fand ich toll.

Dabei eine Beobachtung aus einer anderen Welt: Ich telefonierte mit einer Schulleitung, die in einem Nebensatz fallen liess, dass im Schnitt in diesem Jahr 7 Kolleginnen krank sind. Bei 18 Kolleginnen im Team kann man sich ausmalen, was das bedeutet.
By the way:

Hier klicken, um den Inhalt von Instagram anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Instagram.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Aladin El-Mafaalani (@aladinelmafaalani)

Ca. ab zwei kippte der Tag dann ziemlich weg. Wenn ich Gründe suchen sollte, dann war es vielleicht eine körperliche Überanstrengung am Samstag und ein emotional nicht unanstrengender Sonntag, vielleicht ist es auch ein Rückfall – es ist mir im Ergebnis egal: Ab zwei konnte ich mich vor Schlaffheitsgefühl kaum noch bewegen. Was ein forkin Absturz an einem Tag der so straußenfroh begann.

Irgendwann am Tag wechselte der Status im Auto-Vorbestellungsportal von
Geschätztes Lieferdatum: Bald verfügbar
auf
Voraussichtliches Lieferdatum
und wenn die da eins können, dann ist es: Spannung erzeugen.

Zeugs

Kennen Sie einen Millionär – also persönlich? Ich kenne zwei. Das ist auch gar nicht so unwahrscheinlich, denn 2% der Deutschen sind Millionäre. Aber kennen Sie einen Multimillionär? Einen Milliardär? Immerhin steht Deutschland auf Platz drei der Länder im Ranking der meisten Milliardäre. Aber was sind das für Menschen? Wie leben die, was machen die so und: was haben die mit unserem täglichen Leben zu tun? Vielleicht mehr als gedacht:

Natürlich macht Vermögen Menschen nicht automatisch böse. Und manche Reiche bemühen sich, ihr Geld für gute Zwecke zu benutzen. Aber es ist undemokratisch, wenn einige über so viel mehr Vermögen, Macht und Einfluss verfügen als andere – und es schadet dem Klima. […] 1] Reiche können leichter politische Entscheidungen beeinflussen […] 2] Sie prägen, wie deutsche Städte aussehen […] 3] Sie sind die wahren Klimasünder:innen […] 4] Sie könnten dir deine Wohnung vermieten – ohne dass du es weißt […] 5] Sie verstecken sich, und du glaubst, die Welt sei gerechter, als sie ist

Rebecca Kelber auf krautreporter.de:
Die Macht der Superreichen, erklärt in sechs Grafiken

Wo wir dabei sind: Wussten Sie übrigens, dass man in Deutschland ab einem monatlichen Nettoeinkommen von ~3500,- reich ist? Ich kann Ihnen nach vollkommen unrepräsentativen Umfragen versichern, dass die Lehrerinnen oder Ärztinnen in meinem Bekanntenkreis es meist nicht wissen.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

2 Kommentare

  1. Rate, wer beim ersten Absatz gedacht hat, im Sauerland ist echt was los: Ihr habt Strauße?! Aber Webcam ist auch schön. :D
    Dein Autohersteller klingt zumindest souveräner als der vorangegangene. Aber die Latte lag ja nicht sehr hoch. Und ich lese das übrigens gern, Deine Vorfreude. (Ich lese die Vorfreude meiner Tweeties und Blogfamilie immer sehr gern und freue mich mit, egal, worum es geht.)
    Und ja, ich kenne einige MillionärInnen und mindestens zwei Milliardäre (also, von denen ich sicher weiß, dass sie Milliardäre sind, obwohl sie keinen Wikipediaeintrag haben und auch nie in der Zeitung stehen). Fun fact: Wenn man’s nicht wüsste, würde man es ihnen nicht anmerken. Sie sind fast alle sehr nett und charmant. Aber ich habe sie auch nicht beruflich kennengelernt.
    Schlaffheitsgefühle würde ich eiskalt unter wahlweise Winterschlaf oder Frühjahrsmüdigkeit ablegen und mir keinen weiteren Kopf dazu machen. Bald werden die Uhren umgestellt, da sind wir eh alle schlaff, wahrscheinlich auch die Strauße.

  2. Ich bin vor ein paar Jahren wegen meines Netto Verdienst aus der gesetzlichen KV Pflicht „geflogen“ und dachte zuerst das war ein System Irrtum, weil ich mir nicht so reich vorkam. Stamme aus einer unteren Mittelschicht Familie, würde ich mal so sagen. Ich muss gestehen, es fällt mir auch jetzt noch schwer mir dieses Adjektiv zuzuschreiben, obwohl ich definitiv zu diesen oberen 10% gehöre oder zumindest sehr nah dran bin. Ich versuch mich auf jeden Fall immer wieder meiner Privilegien, die selbstverständlich damit einher gehen, bewusst zu bleiben.

    Ich find die Polestar Vorfreude spannend mitzuerleben und Erfahrungsberichte abseits der klassischen Tesla oder der bekannten deutschen Autohersteller finde ich immer gut.

    Übrigens danke für den Chronophoto Tipp. Ein Spiel mehr für das langsam Aufwachen beim ersten Kaffee. Highscore bisher 3844.

Kommentare sind geschlossen.

Die Website setzt 1 notwendiges Cookie. Ich nutze Matomo, um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Matomo ist lokal installiert es werden keine Cookies gesetzt, so dass Sie dort vollkommen anonym bleiben. Externe Dienste werden erst auf Ihre Anforderung genutzt.