20.11.2024 – mostly harmless

Zwischen 9:10 Uhr und 13:25 wollte FedEx ein Paket bringen, um elf stand ein eher wichtiger Zoom im Kalender und meine Vermutung war logischerweise, dass es exakt um fünf nach elf klingeln würde. Aber Glück gehabt, alle Ereignisse des Tages reihten sich brav auf wie auf eine Girlande.

Erst klingelte ein hektisches FedEx-Männchen und brachte das, Verzeihung, die Pakete. Vor ein paar Wochen hatten wir in einem Anfall von „auch mal was gönnen und der Couchtisch war schließlich schon eine Stunde nach dem Kauf scheiße“-Konsum-Eskapismus bei Tylko so lange an einem Regal herum konfiguriert, bis es ein Couchtisch wurde. Also erst haben wir natürlich die gängigen anderen Möglichkeiten durchgeschaut, aber wissen Sie, wie viele unfassbar hässliche Couchtische es gibt?
Ich erinnerte mich plötzlich wieder sehr deutlich, warum wir in unserer ersten gemeinsamen Wohnung drei Jahre lang im Wohnzimmer die letzte unausgepackte Umzugskiste mit einem Brett darauf stehen hatten – ein Provisorium, das natürlich abends am Umzugstag entstanden war, als die Kraft alle war, aber die Lieferpizza irgendwo draufgestellt werden musste.
Morgen wird gebaut und dann ahben wir einen Couchtisch mit Schubladen und Fächern, ohne Poco-Charme und stabil genug, um beim nächsten Erdbeben darunter kriechen zu können.

Dann der Zoom. Kundin sehr zufrieden, gute Stimmung, viele weitere Ideen entstanden; insgesamt anderthalb Stunden, die mir wieder bewiesen, dass man gute Projekte nicht immer nur per E-Mail abwickeln kann. Also man kann schon, aber dann entgehen einem vermutlich eine Menge gute Ideen.

Dann konzentriert hingesetzt und eine Mini-Site von Null auf schon-sehr-ansehbar gebracht. Das wird ein OnePager, nein, eigentlich fast noch weniger als ein OnePager, denn es wird auf den meisten Rechner nicht einmal etwas zu scrollen geben. Ganz anders als die meisten Sites, die man so sieht und ich freu’ mich sehr drauf.

Das war alles sehr unspektakulär, aber wer würde etwas gegen unspektakulär haben? Ich nicht.

Abends auf dem großen Bildschirm gegenüber der Couch: Raus aufs Land in der ARD-Mediathek. Falls Sie’s auch gucken/geguckt haben wäre ich sehr an Austausch interessiert.
Vi ses!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

6 Kommentare

  1. Hallo,
    in dem Bundesland mit Feiertag wohnend, habe ich heute tatsächlich die ganze Staffel „Raus aufs Land“ gesehen.
    Freundliche Grüße,
    eine der sogenannten „stillen Leserinnen“

  2. Ich hab die erste Folge mal angesehen. Kommt mir ein bisschen wie Bullerbü vor. Aber ich kann verstehen, dass Leute (besonders junge Familien) aus Berlin aufs Land ziehen möchten und umgekehrt, dass Leute vom Land in die große Stadt wollen. Ich bin in meinem Leben oft umgezogen und kenne beides – Stadt und Land. Zur jeweiligen Zeit hat es gepasst.

  3. Uuuuund – ich weiß nicht recht. Viel Staunen über die Energie, mit der die „Stadtflüchtigen“ das angehen, aber an manchen Stellen auch über die Naivität. Ich wohne selber sehr, sehr ländlich, auch aus einer Mittelstadt hingezogen, aber wir haben unsere Arbeitsstellen behalten und die Hausrenovierung bezahlt, nicht selber gemacht. Fürs Haus war das definitiv besser so!
    In das Dorf, in dem wir leben, sind in den letzten Jahren viele junge Familien gezogen, da sind aber keine „Aussteiger“ dabei, sondern mehr so Durchschnittsberufe.
    Gestaunt habe ich über den Mann, der aus Stuttgart in den Frankenwald gezogen ist, dem hätte ich die schlechteste Prognose gegeben. Ich habe mal in Stuttgart gewohnt und arbeite jetzt in Oberfranken, da sind schon Welten dazwischen.
    Was war denn Ihr Eindruck?
    VG

    1. Ich hab schon sehr staunend davor gesessen – staunend über diese gnadenlose Naivität. Und natürlich ist das, was asu meinem Blickwinkel Naivität ist, von der anderen Seite aus gesehen fehlender Mut.
      Trotzdem staune ich, wenn jemand in einer großen bruchbude auf dem Küchenboden kniet und mit Hämmerchen und Besen die supischönen Fliesen freilegt.
      Und vielleicht hab ich auch was über Berlin gelernt

  4. Vielen Dank für den Tipp. Ich bin erst bei Folge 3 und sitze immer noch völlig fasziniert und beeindruckt vor soviel Optimismus, Einsatz und … Realitätsferne. Ich werde wohl noch in den weiteren Folgen erfahren, ob es da glückliche Ausgänge gibt.
    Allein das Wort „Denkmalschutz“ für eine heruntergekommene Immobilie sollte zum sofortigen Reißaus führen. Natürlich ist alles renovierbar, aber meist nur mit einer sehr sehr großen Menge an Euronen.

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