Das Radio vermeldet: Heute ist der Tag, an dem wir alle Vorräte der Erde für 2023 aufgebraucht haben. Es wird erklärt, was das bedeutet und dass wir das seit ca. 50 Jahren tun – so auf Kosten unserer Kinder leben. Als wäre das nicht genug, kommt dann mit einer kleinen Atempause der Abschluss-Satz: Das ist weltweit gerechnet und würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, dann wäre der Tag schon im Mai gewesen.
Um noch mal kurz auf ein – je nach Sichtweise – sehr populäres oder eben auch sehr unpopuläres, vor allem aber erklärungsbedürftiges Thema zu kommen: Das ist ein Punkt, an dem wir extrem wenig Selbstwirksamkeit erleben. Egal, was wir als einzelne tun: Es ist quasi egal. Und fehlende Selbstwirksamkeit kann gerne mal krank machen.
„Jetzt wollen wir aber auch mal was fröhliches reden!“, ruft eine Bekannte oft und stellt eine Klima-AFD-Corona-Job-Kasse in die Mitte – ein Euro je angesprochenem Thema. Wundert sie sich dann, wenn kein Gespräch zu Stande kommt? Ich weiß es nicht.
Um mich herum trennen sich Menschen von ihren Partnern oder werden von ihnen getrennt. Alles dabei: Ghosting, plötzliches Erkennen von Jahre langer vollkommen misslingender Kommunikation, Betrug – voll das Leben also. Aktuell vier Paare and still counting. Das ist spooky und vielleicht ist es gut, dass wir hier nicht abergläubisch sind.
Wacken hat so tiefen Schlamm, dass die Veranstalter die Eingänge schließen mussten. Niemand kommt meh rein, egal ob Ticket oder nicht – so wie ich es verstanden habe. Schauen wir mal, ob die Metalheads wirklich so friedlich sind wie alle immer sagen. Ich hoffe es sehr. Und im Hinterkopf höre ich die Stimme einer Bekannten: „Siehste, es ist gar keine Dürre.“
Mein SoundCloud-Profil umbenannt und aufgeräumt, ganz so als hätte es so etwas wie ein Konzept.
Bei der Gelegenheit auch meine kleine digitale Visitenkarte aktualisiert, da stand tatsächlich noch Twitter drauf. Da ich im Quelltext nichts lösche, sondern nur unsichtbar mache, sehe ich, wo ich früher mal alles aktiv war: facebook, Twitter, flickr, Pinterest, XING … meine Güte. Einiges klingt wie aus einer anderen Zeit.
Die Liebste zu einer Untersuchung gebracht, man möchte mal in sie hineinschauen. Ich bin Freitag dran – das sollte bei einem medizinischen System wie in Deutschland grob den Anforderungen „zehn Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt Anfang April“ genügen; das ist ja nicht mal ganz das doppelte. Wenn ich Freitag also Blödsinn schreibe, dann ist es noch das Propofol; ich sags nur schon mal. Ach, und wenn Sie heute Liebesbriefe von der Liebsten bekommen haben, wars auch das Propofol. Sorrynotsorry.
Sie erkennen das aber im Zweifelsfall an einer gewissen Undeutlichkeit in Wort- und Buchstabenwahl; ihre erste Nachricht an mich, die vermutlich sowas wie „Bin wach, alles gut“ heißen wollte, sah noch so aus:
Bei Maximilian auf diesen Blogartikel gestoßen und spontan so unfassbar wütend geworden, dass Sie diesen Artikel hier fast gar nicht zu lesen bekommen hätten – sondern einen wirklich verärgerten Rant. Zum Glück gemerkt, dass ich zu wütend für gerade Sätze war und vorerst damit aufgehört. Meine Erinnerungen an Kirchenasyl und Nachtwachen im Asylbewerber-Heim kommen dann demnächst. Meine Empörung über dieses entnazifizierte Saubermannland bleibt noch, die ist ja schon dreißig Jahre alt.
Nur noch sechs Punkte (von hundert) auf der ToDo-Liste für das eine große Projekt, das ich seit nun fast einem Jahr begleite und glauben Sie mir: Wir haben alle so richtig Bock, es nun mal in die Öffentlichkeit zu bewegen. In zwei Wochen läuft der erste Mini-Betatest, dann ein echter Betatest und dann wollen wir.
Man fotografiert doch immer Türen in Altstädten, vorzugsweise mit einem Fahrrad davor. Warum?
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.