2.1.2022 – cause that’s my fun day.

Naja, „fun day“ ist vielleicht ein bischen hoch, eher ein lazy day mit lange schlafen (nachdem ich erst um zwei wenigstens ansatzweise müde genug dafür war, ins Bett zu wollen brachte das trotzdem leider nicht genug Schlaf), ein bisschen Musik machen, etwas nachgeholtem Schlaf, einer Fahrt ins Café Audi und einem kurzen Besuch am abendlichen See.
Das war’s.

Wäre ich etwas esotherischer, dann könnte ich außerdem schöne Worte dafür finden, dass ich meine Wünsche visualisiert habe, um den Weg dahin zu ebnen, aber vielleicht hab ich auch nur viel Zeit damit verbracht, mich ein bisschen wegzuträumen. War schön gewesen.

Zeugs

(Heute recht bunt gemischt)

Letztens las ich ein Interview mit (vermutlich der gleichen Frau, die ich jetzt hier verlinke) und ich fand das nicht ganz unproblematisch. Grob gesprochen ging es darum, dass sie Querdenker „dumm“ fand und dabei „Dummheit“ wissenschaftlich genug definierte, damit wir alle uns jetzt dabei wohl fühlen können, Querdenker einfach dumm zu finden. Das widerum finde ich relativ gefährlich, denn auch wenn es richtig ist, vergrößert die Abwertung die Spaltung. Trotzdem mag ich diese Gedankenspiele sehr und in diesem Interview liegt der Fokus nicht so sehr darauf, zu spalten, sondern Dummheit zu definieren und das finde ich interessant.

Dummheit ist vor allem mal zum einen diese unhinterfragbare Überzeugung, im Besitz der Wahrheit zu sein, und zwar ohne Zweifel. Damit geht auch die anmaßende Position einher, zu allem eine bedenkenswerte Meinung beziehen zu können, ohne sich über das Thema gründlich zu informieren. Der Glaube, eh genug zu wissen, nur wenn man einmal irgendwo etwas gehört hat, und daraus eine Position beziehen zu können, das ist Faulheit oder Indolenz. Man bemüht sich nicht um ordentliche Entscheidungsgrundlagen und folgt seinem Bedürfnis, mit einem Schild herumzurennen, ohne seine Position zu überdenken oder sich für seine eigene Position verantwortlich zu fühlen, weil diese Verantwortung in der Gruppe diffundiert.

Anna Giulia Fink interviewt Psychiaterin Heidi Kastner für der standard.at:
Psychiaterin Heidi Kastner: „Man muss nicht jede Meinung wertschätzen“

Muss Fleisch teurer werden? Muss sich jede*r Fleisch leisten können? Was hat der Fleischpreis mit Harz 4 zu tun? Ein interessanter Thread über Zusammenhänge zwischen Fleichpreis, Subventionen und politischen Absichten, gesunder Ernährung, sozialer Diskriminierung.

Die europ Agrarpolitik konzentriert sich seit Jahrzehnten darauf, die Agrarproduktion zu subventionieren. Vor allem werden/wurden tierisches Eiweiß, also Milch, Fleisch u Eier), Zucker und Getreide subventioniert
[…]
Schaut doch mal, was 1 kg Äpfel oder Fisolen im Vergleich zum Kotelett kostet u berechnet da den Kaloriengehalt mit ein – in meinen Augen ist das der wahre Skandal, dass sich Armutsbetroffene gesundes Essen viel weniger leisten können als hochindustrialisierte, oft ungesunde Lebensmittel mit viel zu viel Fett, Zucker u tierischem Eiweiß.

Irmi Salzerin auf Twitter:
Puh. Die Debatte „billige #Lebensmittel sind der Kern allen Übels“ vs „wir brauchen Schnitzel um 3,99 das kg, ihr Bio-Bobos“ ist soooo schwarz-weiß

Fifty Shades of Grey ist ein echt schlechtes Buch/schlechter Film, gähn, ja, wissen wir alle. Meike Stoverock hat sich den Film trotzdem (zum ersten mal) angeschaut und nochmal alles was schlecht ist zusammengefasst und das ist gut, diese Zusammenfassung mal zu lesen; auch wenn der Text nicht so richtig positiv endet:

Die Illusion von Filterblasen besteht ja darin, dass man sich immer als Teil einer Mehrheit sieht. Die Frauen in meiner Filterblase sind mehrheitlich aufgeklärte, wissbegierige, charakterstarke Frauen, die Männer wie Christian Grey sofort erkennen könnten. Aber. Womöglich sind wir nur eine lautstarke Speerspitze, womöglich ist die Mehrheit der Frauen ganz glücklich mit dieser Passivität, die auch eine sexuelle ist. Und diese Vorstellung macht mich sehr müde.

Meike Stoverock: 50 shades of grey

Digitale Schule, super Sache, also machen die Schülerinnen jetzt Hausaufgaben mit dem Laptop statt mit dem Füller, oder? Wer dagegen ist argumentiert gern: Die kopieren doch heute eh alles aus dem Internet. Wie man das verhindern kann, dazu hat Philippe Wampfler Ideen:

Allgemeiner versuche ich, agile Situationen zu schaffen, in denen Schüler*innen zwar auf Netztexte und Netzwissen zurückgreifen müssen, es aber nicht einfach nur kopieren, sondern reflektieren, anpassen, nutzen müssen. Zum Beispiel, indem sie einander gegenseitig etwas erklären sollen, was sie nachgeschlagen haben.
Wichtig scheint mir aus Sicht der Lehrpersonen, nicht mit etablierten Formaten weiterzuarbeiten, die sich in einer Kultur der Digitalität gewandelt haben.
Also keine Aufsätze schreiben lassen, sondern interaktionsorientierte Netztexte. Keine Vorträge halten lassen, sondern Debatten führen.

Philippe Wampfler: Wie verhindert man, dass Schüler*innen schlechte Inhalte aus dem Internet kopieren?

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