19.9.2020 – meeeeh

Entschuldigen Sie bitte, aber ich bin etwas nölig. Die grippeähnlichen Symptome haben mich weiter fest im Griff und mein Hirn rafft es nicht und will ständig was machen.

Zum Fotografieren ins Feld gefahren, da gemerkt: Sowohl autofahren als auch gehen sind viel zu anstrengend.
Gefrühstückt – leider ohne die Brötchen, die ich vom Fotografieren mitbringen wollte. Weil aussteigen wäre ja zu anstrengend gewesen. Außerdem hatte ichs Geld vergessen.
In die Garage gegangen, um den vorgestrichenen Couchtisch zwischenzuschleifen Hahahahaha. (Nein. Zu anstrengend.)
Furchtbar gefroren, daher erstmal gebadet. Das war gutok.
Mich an den Rechner gesetzt um den Song den ich gerade angefangen habe, ein bisschen weiter zu spinnen. Sitzen: Zu anstrengend.
Mich resigniert ins Bett gelegt. Fernsehen: Zu anstrengend.
Eingeschlafen. Mich dabei auf dem geschwollenen Oberarm gelegt. Ouch. Aufgewacht.

Repeat.

So ein Tag war das heute.

Aber ich hab im Internet gelesen und Ihnen was mitgebracht:


Was die Medien falsch gemacht haben, kann man gut an vergangenen Diskussionen um die Klimakrise aufzeigen. Ich habe selbst bis vor wenigen Jahren als Gast in Talkshows erlebt, dass Journalistinnen und Journalisten von »abweichenden wissenschaftlichen Meinungen« zum Thema menschengemachter Klimawandel sprachen. Wie im Politikjournalismus glaubte man, das gesamte Spektrum abbilden zu müssen und die Wahrheit irgendwo in der Mitte zu finden. Aber für die Wissenschaft gilt: Die Wahrheit liegt allein in der Wahrheit. Es kommt nur Unsinn dabei heraus, wenn man die Mitte sucht zwischen einer kugelförmigen und einer scheibenförmigen Erde.

Dirk Steffens (Terra X) im Gespräch mit Christiane Gelitz bei spektrum.de:
„Die Wahrheit liegt allein in der Wahrheit – Wie sollten die Medien mit so genannten alternativen Fakten umgehen?“

Seit ich in diesem Kaff lebe (also seit 23 Jahren), ist „der Leerstand“ in der Innenstadt ein politisches Problem. Hast Du den als Partei hier nicht im Wahlprogramm, kannst Du gleich zu Hause bleiben. Irgendwann spazierten wir beide abends durch die Fußgängerzone, um die Stadt verachten und den Leerstand bejammern und ich sprach: „Und wenn man sich mal eine andere Innenstadt vorstellt, eine, die nicht nur Shopping ist?“ Wie immer war ich meiner Zeit weit voraus. Zwinkersmiley.

Europäische Städte entwickelten sich um den Dreiklang von Marktplatz, Rathaus und Kirche. Diese sind auf die eine oder andere Art öffentliche Räume. […] Das am Gemeinwesen orientierte Stadtzentrum, auf das sich alle anderen Ortsteile ausrichten, ist Kern des europäischen Selbstverständnisses, […] Hier liegt die Zukunft der City. Gemeinschaft entsteht durch Begegnung, und die erschöpft sich nicht im Anstehen vor der Kasse. […] Es braucht Ruhepunkte, an denen man, überdacht oder nicht, einfach nur sitzen, reden, lesen oder im Internet surfen kann, mit kostenlosem Wlan. Die Innenstadt muss bessere Gründe als nur den Konsum bieten, warum man sie besuchen sollte.

Kia Vahland in der SZ:
Stadtplanung: Erobert die City zurück!

(Ich liebe übrigens den letzten Satz. So true!)


Natürlich habe ich die „Harry Potter“-Bücher gelesen. Und dann stieß ich kürzlich auf eine Twitter-Diskussion, ob man J.K. Rowling noch lesen dürfe (nein) und was für ein schlechter Mensch sie sein (ein sehr schlechter) und ob sie sterben sollte (man war sich nicht einig).

(Entschuldigen Sie meinen Sarkasmus, er bezieht sich nur auf den aufgeregten Tonfall, den Diskussionen auf Twitter nun mal manchmal schnell immer haben, nicht auf die Sache selbst.)

Ich ertrug die Diskussion nicht und errrichtete erstmal ein Problem anderer Leute-Feld darum; sicher, dass ich beizeiten schon genug davon mitbekommen würde und eine Haltung entwickeln könnte. Theresa Bäuerlein hat mir da jetzt mit einem erklärenden, sehr differenzierten Artikel sehr geholfen.

Denn die Wut auf Rowling ist ja nicht nur aus der Sorge um das Wohl von Transpersonen so groß. Sondern weil sie dieses einfache Bild zerstört: Sie ist nicht mehr einfach nur gut, nicht nur die Lichtgestalt, die wunderbare, inspirierende Jugendbücher geschrieben hat. Sondern ein komplizierter Mensch, der Licht und Schatten in sich vereint. Rowling war das perfekte erwachsene Vorbild, das weise Geschichten über Liebe, Freundschaft und Gerechtigkeit erzählt hat. Nun hat sie einige der wichtigsten Werte ihrer Leserschaft verraten und das ist so schmerzhaft, wie herauszufinden, dass die eigene Mutter Verschwörungsmythen auf Facebook teilt.

Theresa Bäuerlein bei krautreporter.de:
Warum die Autorin von Harry Potter plötzlich Voldemort ist

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