19.7.2021 – Perlmutt (day 10)

Jetzt gerade, um zwanzig nach sieben an diesem Tag vor genau neunzehn Jahren stand ich vermutlich gerade vor einer Scheune und begrüßte eine der etwa hundert Gäste, die zu uns gekommen waren. Vorher waren wir kurz zu Hause gewesen und hatten versucht, Kleid-, Anzug- und Frisur-schonend ein paar Minuten die Augen zu zu machen, davor hatten wir ein grauenhaftes Essen … also nicht das Essen, das Essen war fein, die Begleitung halt nicht uneingeschränkt … ein grauenhaftes Essen also gehabt und davor hatten wir uns in Anwesenheit von etwa dreißig Freunden und einem Mendener Standesbeamten versprochen, dass wir uns ganz gut leiden mochten und auch die nächste Zeit miteinander verbringen wollten. Ich finde wir haben das wirklich gut eingelöst und uns heute nach der obligatorischen Runde bei einem Frühstück mit Blick auf den See Fortführung versprochen.

Abgesehen davon, dass ich neunzehn Jahre eine freakyfuckin’ lange Zeit finde, auf die man damals – Liebe hin oder her – mit etwas Blick für bundesdeutsche Realitäten nicht hätte wetten sollen, wundere ich mich selbst am meisten darüber, dass ich damals offensichtlich einen Abend mit hundert Menschen noch eine prima Idee fand.

Nach diesem späten Frühstück landeten wir heute noch bei Ikea, weil da kann es ja nicht so voll sein. War es natürlich doch, Sie haben sich das gedacht. Corona ist vorbei, egal wie oft freundliche Stimmen mit schwedischen Akzent warnen und egal, wie viele 1,5m!-Spots auf den Boden gerichtet sind und das war kein Spaß.
Aber jetzt ist immerhin der Hocker wieder weg, den wir zwischendurch mal ins Wohnzimmer gestellt hatten und dafür steht im Flur ein Paket mit einem Billy und kaum eine Stunde Schlaf später gings auch wieder.

They’re nothing like Billy and me, ’cause all I wanna do, is have some Malm
Schulligung, mein Kopf macht sowas alleine.

Wir gucken gerade Deadlines und das macht großen Spaß, immer hart kurz hinter der Schmerzgrenze der vier Frauen.

Und apropos „gucken“: Gestern Abend haben wir Der Raum mit Eva Schulz geschaut und das fand ich mal eine ziemlich gute Sendung: Vier Menschen mit verschiedenem Background zu einem Thema sitzen in einer Art Escape-Room und müssen gemeinsam raus, haben aber auch Zeit, sich über das Thema auszutauschen. In der ersten Folge geht das Konzept, dass auch bei kontroversen Einstellungen ein gemeinsames Ziel verbindet schon ziemlich auf – auf jeden Fall deutlich besser als wenn man diese Menschen in einen Kreis setzt und ihnen Raum gibt, Punchlines abzufeuern und sich anzupöbeln.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

7 Kommentare

  1. Das Sheryl Crow – Zitat hat einen klitzekleinen Moment gebraucht…

    …allerdings bin ich ziemlich sicher, es ist William (grob gewebter Leinenteppich, 90×120 cm, 79 €) oder Bill (Clubsessel, Leder, schwarz, braun oder champagner, 239 €) oder Mac (Verdunklungsvorhang, eierschale oder beige, 2 Schals, 39,99 €) oder Buddy (Tritthocker, klein 19 €). ;)

    (Ich bring mich selbst raus.)

  2. Ich wünsche Euch das Ihr Eure Silberhochzeit mit vielen Menschen feiert. Und zwar nur mit Menschen die es verdienen mit Euch zu feiern! Tolle Menschen, liebe Menschen, Menschen die Euch wichtig sind.

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