19.6.2023 – der Herr gibt’s, der Herr nimmt’s

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Letzte Woche telefonierte ich aus vollkommen anderen Gründen mit einer (nicht meiner) Steuerberaterin, sie ließ in einem Nebensatz fallen, dass sie ja jetzt mit den Coronahilfen durch wäre und ich fragte: „also ich als Laie hatte ja das Gefühl, das wäre alles eine ziemliche Katastrophe gewesen und da nutze ich doch mal die Gelegenheit und frage Sie als Fachfrau…“ – wobei ich bis „… Sie als Fachfrau“ schon gar nicht mehr kam, denn da begann schon ein 15-minütiger Rant, in dessen Verlauf ich ein paar Dinge lernte. Zum Beispiel, dass es selten so wirkliche Rechtssicherheit gab in dem ganzen Verfahren und dass ich das prinzipiell schon richtig verstanden hätte: Meine betrieblichen Zahlen für den Antrag wären bei der ersten Antragstellung, bei der ersten Rückzahlungsberechnung und jetzt bei der abschließenden jedesmal anders bewertet worden und sie hielte das für rechtlich alles höchste fragwürdig.
Nun denn, da weiß ich wenigstens, dass die Abschlussrechnung, die ich Freitag bekam und die mir noch einmal über ein Drittel des zuerst übrig gebliebenen Geldes nimmt (was weniger als die Hälfte von dem war, was ich zuerst überwiesen bekam) nicht nur bei mir auf wenig Freude stieß. Ich gehe übrigens davon aus, dass also die staatliche Unterstützungssumme, die übrig blieb ziemlich exakt die Kosten meiner Steuerberaterin für Antragstellung und Abwicklung decken dürften; ich mag das gerade nicht ausführlich ausrechnen.
Letzte Woche hatte ich gesagt dass ich einfach alles hinwerfe, wenn ich noch was zurückzahlen muss und ich sage Ihnen, ich war nahe davor.

Da ich ein Bär von wirklich geringem Verstand bin, hab ich mir am Samstag am Meer die Füße ver-Sonnen-brannt. Und da ich zwischen Verbrennen und merken noch ein paar Stunden Schuhe trug, sitze ich jetzt mit Eisbeutel auf dem geschwollenen Fuß hier herum.
Immerhin im Luftstrom eines neuen Ventilators – nachdem in meinem Mastodon diverse Menschen und nun auch ich der Empfehlung gefolgt sind, möchte ich ihn mal den vowe-ventilator nennen. Ich schließe mich bereits nch wenigen Stunden der Empfehlung vollkommen an. Gute Güte, ist der leise.

Sonst so? Am Schreibtisch was schön knobeliges zu programmieren und wieder mal Ärger um eine Datenschutzerklärung. Meine Güte, es nervt mich wirklich. Die Beobachtung der letzten Jahre: je größer ein Unternehmen, desto größer die Hemmungen einfach 100,- in die Hand zu nehmen und einen Fachanwalt (den ich ja habe) zu beauftragen. Stattdessen gehen die 100,- dafür drauf, mit mir Mails auszutauschen, die sinngemäß lauten „Aber Herr Fischer, können Sie das nicht einfach machen? Aber warum denn nicht? Nur weil Sie es nicht dürfen? Ach, Herr Fischer …
Echt, ich habe schon mit Unternehmen, die gut siebenstellige Umsatzzahlen schreiben, mehrere Wochen diskutiert und sie am Ende bei e-recht24.de landen sehen, während das bei Einzelkämpferinnen und Privatpersonen quasi nie ein Problem ist. Please explain, ich versteh’s nicht.

Darüberhinaus habe ich gerade zwei Minuten das Luft-bewegende Ding neben mir angestarrt und das Wort dafür gesucht; es fiel mir nur „Propeller“ ein und ich kann genau erklären, was mein Gehirn da gemacht hat. Aber sechs Monate nach Corona möchte ich das nicht mehr haben und es passiert dauernd und es verzweifelt mich zutiefst.

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
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6 Kommentare

  1. Meine Tochter (selbständige Tätowiererin mit eigenem Studio) hat natürlich auch die Coronahilfe brantragt und – nach langer Wartezeit – bekommen. Vor kurzem kam Post von der (ich glaube Bundes-?) Bank, das Geld sei bitte umgehend zurück zu zahlen, weil einige das Darlehen unberechtigt beantragt hätten und damit leider „das Vertrauen zerstört sei“.
    Ich zitiere das aus dem Gedächtnis, weil ich so wütend war, dass ich nicht mehr bei allem zugehört hab; sie versprach, mir das Schreiben zu zeigen. Aber eigentlich muss ich das gar nicht sehen, um aus tiefster Überzeugung zu sagen: die ham doch den Arsch offen da oben.

    1. Von der Bank? Das füht sich für mein Bauchgefühl seltsam an. Vor allem mit so einer Begründung.

  2. Ich habe von der Coronahilfe genau 1.000 Euro behalten dürfen, weil ja die Gehälter für 12 Angestellte nicht mitzählen. Tja. Sonst habe ich ja quasi keine Ausgaben, also alles schön, findet das Amt.

    Und nach dem 4. Kundenanruf zum obengenannten Thema sage ich üblicherweise so etwas wie: „Dieser Anruf wird ja von mir abgerechnet, der davor auch, der davor auch. Meinen Stundensatz kennen Sie ja. Entscheiden Sie gerne selbst, wie oft wir das noch besprechen wollen.“

    1. Ach, immerhin!

      Ja, bezahlen lasse ich mir diese ganzen Diskussionen auch, nerven tuts mich trotzdem. Aber das ist natürlich meine Aufgabe, wie man so sagte.

  3. Wer schon einmal versucht hat, in einem Konzern einen neuen Lieferanten anlegen zu lassen, ahnt vielleicht, warum der kurze Weg zum Fachanwalt oft länger ist als erwartet.

    (die eigene Rechtsabteilung ist da meistens der bessere Tipp)

    1. Leider sind sie nicht groß genug für eine eigene Rechtsabteilung.
      Aber heute morgen kam eine Mail und ich las: Jetzt hats wer begriffen. Ich muss nun jur noch die Phase „warum hat uns das keiner gesagt“ durchhalten und dann, dann wird es …!

Kommentare sind geschlossen.

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