18.8.2019 – hörst Du die Glocken von Santa Fé?

Sie vermissen den gestrigen Tag? Ich auch. Fuck, solche Migräne hatte ich lange nicht mehr.

Die Nacht war deshalb unruhig und ich war heute schon zum Tigerentenclub wach. Der hatte übrigens das Thema „Plastik“ und ich finde es großartig, wie gerade das ARD-Kinderfernsehen eine sehr selbstverständliche Haltung zu vielen Dingen hat.

Dann setzten wir uns vor meinen Bürorechner und machten mal eben das Fotobuch fertig, das der Liebsten Mutter sich bestelltgewünscht hatte. „Mal eben“ ist natürlich eine Lüge – wer von Ihnen je mit Anspruch ein 40-seitiges Fotobuch zusammengestellt hat, weiß es. Und auf einem 80. Geburtstag muss man ja dann auch noch schauen, dass alle drauf sind, damit kein Teil der Familie sich benachteiligt fühlen kann und dass trotz der 154 Grad, die an dem Tag herrschten alle wenigstens halbwegs vorzeigbar aussehen.
Addieren Sie meinen Anspruch an eine wenigstens rudimentäre Bildbearbeitung, dann ist da schnell ein Arbeitstag beisammen.

Es war also schnell früher Nachmittag.

Die Liebste fuhr dann nach Elspe. Elspe, das muss ich vielleicht erklären ist sowas wie Bad Segeberg, nur im Sauerland. Sprich: Karl May-Festspiele auf einer Naturbühne. Ohne Alexander Klaws, dafür immer noch in den wärmenden Reststrahlen eines vergangenen Ruhms weil Pierre Brice hier früher gespielt hat.

Nachdem erfolgversprechende Rollen ausgeblieben waren, nutzte er [Brice] die Gelegenheit, die ihm eine damals sich noch im Aufbau befindende Freilichtbühne im Sauerland bot, dort erneut die Winnetou-Rolle zu spielen. […] Die Verpflichtung von Brice war für die Naturbühne ein Glücksfall, und über die Jahre wurden über 3,5 Millionen Zuschauer insbesondere durch seinen Namen in das kleine Örtchen im Sauerland gelockt. Damit gewann die Bühne in Elspe, die schon vor den Auftritten Pierre Brices ähnlich hohe Zuschauerzahlen wie die Karl-May-Spiele Bad Segeberg aufwies, deutlich an überregionaler Bekanntschaft.

(wikipedia: Pierre Brice)

Das war genau die Zeit, als die jährliche Messdienerfahrt* der Gemeinde im Dorf da hin fuhr und deswegen sprach Winnetou für mich auch immer mit französischem Akzent. Naja, besser als dass man ihn in Bad Segeberg kennen lernt und immer Angst hat, dass er singt und tanzt, nicht wahr?

*) Sie erfahren hier heute Sachen, hm?

Die Liebste also in Elspe, ich nicht. Bei ihr ist das vor drei Jahren aus einem Bad Taste-Nostalgie-Anfall zusammen mit einer ehemaligen Kollegin heraus entstanden; letztes Jahr dachte ich „ach stell Dich nicht immer so an“, aber naja.

Falls Ihnen das Phänomen der Karl May-Festispiele übrigens vollkommen fremd ist: Macht nicht so viel.

Blick über die Schulter einer Frau einen Gang in einem Museum hinab.
(LWL-Museum Münster; nur so und ohne inhaltlichen Kontext)

Darüber hinaus habe ich die Rippenansätze am Brustbein entzündet und das steht auch nicht oben in der Top Ten der Dinge, die wir diesen Sommer noch unbedingt erleben wollten. Da diese Liste aber vom Wetter vollkommen zunichte gemacht wird, hat mein Körper sich da was eigenes zu meiner Unterhaltung überlegt; ich überlege noch, ob ich da stolz auf ihn sein soll oder nicht.

Aber apropos „Scheiß Ferien“ – was meinen Sie: Sollen wir in den Herbstferien nochmal versuchen wegzufahren oder sollen wir uns da mal die ein oder andere Baustelle im Haus hier vornehmen? Bedenken Sie: Mir macht wegfahren immer gehörigen Stress, aber: Naja, Meer halt.
Dafür schieben wir hier so ein paar Stellen, die mal neue Farbe oder so gebrauchen könnten auch schon etwas länger vor uns her – und wenn man im Winter mehr zu Hause ist, dann sieht man das ja auch dauernd.
Wir hadern.

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2 Kommentare

  1. Ich war als (kleineres) Kind mal in Elspe und habe Pierre Brice (den ich damals sehr verehrte) noch live gesehen. Da hat es kaum gestört, dass Winnetou so klein war, dass ich ihn hätte in die Jackentasche stecken können!

  2. Im Herbst krieg ich immer so einen Nestbautrieb. Deshalb würde ich persönlich vermutlich am Haus was renovieren, was mir dann im Winter auch wirklich gut tut. Andererseits im Herbst nochmal ans Meer und da so’ne gemütliche, warme Ferienwohnung, in die man zurückkehren kann, wenn man so richtig durchgepustet ist, das hat auch was sehr Verlockendes. Vielleicht beides?

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