18.4.2025 – Days of retirement

Vier lange Gespräche also und dabei – manchmal glaube ich ja doch etwas daran, dass für bestimmte Themen die Zeit einfach reif ist – vier Gespräche über das Aufhören. Wir alle haben es zwar unterschiedlich aber nicht mehr soo weit bis zu dem, was für unsere Elterngeneration das Rentenalter war. Wir alle sind selbstständig und was uns einte, war, dass wir unsere Jobs sehr gerne tun. Dass wir nicht morgens in ein Büro oder eine Werkstatt mit dem gelben Maßband neben den Tür kommen und als erstes einen Zentimeter abschneiden.
Aber danach hörten die Gemeinsamkeiten auf. Die eine sammelt Autos, die andere Absagen, wenn sie Werbe-Aktionen verschickt. Die einen fahren jetzt schon runter und verbringen ein paar Monate im Jahr in der Sonne, die andere streckt schon mal die Fühler nach Aushilfsjobs aus, die sie auch mit 70 noch machen kann.
Kein Ergebnis in meinem Kopf, nur die Erkenntnis, dass ich wohl irgendwann in den letzten Monaten eine Schwelle überschritten habe und jetzt solche Gespräche führe.
Interessant, wo wir doch gestern Morgen um eins noch über die Planungen eines jungen Mannes sprachen, der jetzt gerade Abi macht – und die Verwirrung, was als nächstes kommen soll, war mir emotional doch noch so nah?

Ob das jetzt zusammenhängt oder nicht – darüber mögen sich fähigere Hobby-Freuds Gedanken machen, aber darüber hinaus ist hier das große Aufräumen ausgebrochen. Im Browser gab es einen Bookmark-Ordner namens „social web“ und das war ja alles gar nicht mehr wahr. Lustige Twitter-Tools, die in den 2010ern mal den Spaß an twitter vergrößert haben, viele, viele Dienste, die mal angetreten waren, irgendeine Nachfolge anzutreten. Mittendrin einer dieser Nachfolger, der offensichtlich einfach rege von Menschen benutzt wird. Unfassbar. Ich stelle mir vor, wie sie in ihrem Mikro-Kosmos sitzen und denken, sie haben alle richtig gemacht und Facebook gibt es nicht mehr – während ich hier in meinem Mikro-Kosmos sitze und über diese Dienste lächle.
Apropos: Waren Sie mal wieder bei facebook? Aus beruflichen Gründen habe ich den leer geräumten Account dort immer noch, aber wnn man den Algorithmus nicht füttert, wirft er halt erstmal nur unpersonalisierten Durchschnitt in den Stream. Dreimal runtergescrollt und mich wundert wirklich gar nichts mehr.

Dass ich bei den meisten Diensten mit einer E-Mail-Adresse angemeldet war, die ich seit bestimmt mehr als zehn Jahren nicht mehr aktiv nutze – es mag ein Zeichen sein. Dass ich diese E-Mail-Adresse beim Hoster-Umzug vor anderthalb Jahren schlicht vergessen habe, sie wenigstens als Alias einzurichten, auch.

Loslassen, einfach alles loslassen. Es reist sich besser mit leichtem Gepäck.

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