18.10.2021 – back 2 life

Die letzten Tage sind ein etwas verwaschener Mix aus blick-leerem Rumhängen, viel Nachdenken, ebenso viel Schlaf und gelegentlichem Aufraffen – das hat mich schon ziemlich frustriert, die ganze Aktion.
Wir waren aber immerhin zweimal im Kino – Dune und James Bond – und ich bin jetzt offiziell zu alt für Peperoni auf den Nachos. Dafür war das Kino an sich Dank des Trainings unter maskenlosen dänischen Menschen total gut aushaltbar.

Christian im Hoodie der Universität Aarhus

Unser Kino lässt sich auch brav Zertifikate und Ausweise zeigen – immerhin.
Und der Ferienabschluss-Test war auch negativ.

Die Liebste hat mir einen Hoodie geschenkt. Ich liebe ihn.

Seit heute wieder am Schreibtisch – auch das wird wieder Normalität machen. Which is probably good.

Dune fand ich ziemlich großartig. Nach den ersten zwanzig Minuten schauten wir uns zwar kurz einmal an und meinten „schon ein bisschen arg episches Gerede, ist es nicht?“, aber das ließ dann nach und die zweieinhalb Stunden waren sehr schnell und sehr angenehm rum. Ich muss gestehen, dass ich trotz leichter Nerd-Charakterzüge weder das Buch gelesen noch den ersten Film gesehen habe und sehr unbelastet losgezogen war. Und sehr erfreut wieder kam.

Der James Bond war ein richtig guter James Bond. Nun erwähnte ich ja letztens schon, dass ich ein bisschen Probleme mit dem Genre des einsamen Rächers bekommen habe und so hatte ich auch hier ein paar Probleme – aber das Ende hat dann auch das sehr zufriedenstellend geregelt. Es gab viele wunderschön respektvolle Anspielungen in die lange Geschichte der Reihe, die Neubesetzungen mancher Rollen sind toll und das war schon ein guter Film.

Einen Tweet mit ein bisschen launigem Denk-Impuls über ein Kinderbuch abgeschickt und daran erinnert worden, dass sowas auf Twitter nicht geht. Es bildeten sich sofort #Teams, ich bekam DMs mit Zustimmung oder Ablehnung, die das aber „gerne nicht öffentlich tun wollten“, ich geriet ausgerechnet mit sehr geschätzten Menschen in die Diskussion und hab das dann ganz schnell wieder gelöscht. Nicht, weil ich den Austausch oder auch die Diskussion scheue, sondern weil – ich behaupte das jetzt hier mal – Austausch und Diskussion auf Twitter nicht möglich sind. Das liegt nicht an den Menschen, das liegt am Medium, das liegt an der Zeichenbeschränkung und der Asynchronität und an den fehlenden weiteren Kanälen, wie Stimme und/oder Gestik/Mimik.

Wussten Sie übrigens, dass ein Punkt am Ende eines Satzes in SocialMedia und Messenger ein passiv-aggressives Zeichen ist und auf einen Boomer als Absender schließen lässt? Ich auch nicht. Wir sollten alle mehr Emojis benutzen, sonst wirkt das alles so unfreundlich – so lernte ich letztens irgendwo und gerade fällt es mir wieder ein.
Ich muss da nochmal recherchieren um aus der anekdotischen „die Nichte meines Nachbarn sagt“-Ecke raus zu kommen, denke da aber sehr ernsthaft drüber nach. Und: Ja natürlich war auch mein erster Reflex „sind die denn bekloppt?“, aber ersten, emotionalen Reflexen wollten wir doch alle nicht mehr trauen, oder?
Es würde z.B. meine schriftlichen Kommunikationsprobleme mit einem sehr geliebten Menschen aus einer anderen Generation erklären können.

Am Schreibtisch erstmal Mails gesichtet, teils schon beantwortet, einmal sogar schon telefoniert und etwas getan, was man coden nennen könnte und überhaupt langsam wieder reingefunden. Den Rechnern zugeschaut, wie sie die seit einer Woche nicht gelaufenen BackUps machten und mir mit leicht befremdeten Blick mein Büro angeschaut.
Morgen gehts richtig los.

Ich vermisse dieses unfassbare Licht. Die Freundlichkeit der Menschen. Die vielen Möglichkeiten, etws zu tun, was nicht im Sauerland statt findet. Das Meer.

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