Alten Ehepaaren sagt man ja nach, dass sie sich immer ähnlicher werden. Vielleicht geschieht, wenn man dekadenlang nebeneinander her bloggt und sich gegenseitig liest und schätzt, ähnliches. Jedenfalls schrieb der Herr Buddenbohm exakt, was ich heute schreiben müsste, denn ich habe mich dann mal bei Pixelfed angemeldet und löse das Problem mit dem Bericht einfach mit einem Zitat:
Aus naheliegenden Gründen melde ich mich dort an, siehe die Nachrichtenlage. Ich klicke mir auch gleich eine Handvoll Kontakte zusammen. Dann gucke ich, wen diese Kontakte als Kontakt haben, und ich sehe mir außerdem die Kontakte der Kontakte an. Ich finde Menschen und Menschen finden mich.
Ich weiß nicht, zum wievielten Mal ich das auf diese Art mache. Auf welchen Plattformen und Seiten in den letzten beiden Jahrzehnten ich das nicht schon überall und wie oft wohl durchgespielt habe. „Wir bringen die Band wieder zusammen“, immer noch einmal.
Es liegt vielleicht an meiner seelischen Schlichtheit, dass ich diese ersten Momente gerne mag. Es hat sich nie ganz abgenutzt. Jedes Mal ist es so, als würde ich auf eine Party bei fremden Leuten gehen, was für mich eher herausfordernd ist. Ich gehe dort an lauter Unbekannte vorbei, ich weiß nicht, was ich wem sagen soll, worüber ich mit denen reden könnte, und da in der Küche – Gott sei Dank! – sitzen zehn, zwanzig meiner alten Bekannten in vertrauter Runde beisammen.
Sonst war das heute mein Lieblingstag: Genug geschlafen, wenig genug geträumt, ein paar Stünchen Musik gemacht, dann brachte die Liebste, die nach da draußen musste, auf dem Rückweg Brötchen mit. Nach diesem späten Frühstück fanden wir beide, wir hätten auch eigentlich schon genug fürs erste gemacht und nickerten ein wenig – schon auch, um unsere Mitgliedschaft im Freundeskreis des gepflegten Mittagsschläfchen nicht zu gefährden.
Dann wanderten wir in mein Büro hoch und räumten da endlich die Reste einer Renovierung weg, die Sie als treue Leserin vielleicht noch erinnern; vielleicht aber auch nicht, ist lang her. Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, aber einer hier im Haus ist unfassbar gut darin, sich daran zu gewöhnen, wenn irgendwo etwas rumsteht und es schlichtweg auszublenden.
Eigentlich ganz schön da ohne den Farbeimer vorm Fenster.
Anschließend krabbelten wir im Flur herum, denn da unter der Treppe, da wo erst das E-Piano auf seinen Verkauf wartete und dann eine Truhe stand, bis wir fanden, dass ein Billy da bestimmt gut hinpassen würd – das Billy was uns dann davon überzeugte, dass da kein Billy hinpaaste und wir etwas bauen müssten – da haben wir jetzt ausgemessen und werden ein Regal bauen. Es wird wir toll werden, ich werde berichten.
Einkaufen, ein Kakao im Café Polestar und jetzt Couch und das war wirklich die perfekte Mischung aus Produktivität und nicht heute. Ein schöner Tag.
Vi ses!
Haben Sie Fragen?
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.
Ja. Du heißt da drüben in dem anderen Wohnzimmer vermutlich genauso wie sonst überall? Dann würd ich mal suchen gehen, ich fühl mich nämlich noch ziemlich alleine da.
(Ich hab letztes Jahr – nee, warte: vorletztes – ein Bild, das vor dem Regal auf dem Boden stand [es frage bitte niemand, warum das so war], mit dem Staubsauger umgefahren, so dass das Glas zersprang. Vor vier Wochen hab ich einen neuen Rahmen gekauft. Der steht jetzt vor dem Bild. Was hast du gegen Farbeimer vor dem Fenster?)
Wie überall, wo es um Fotos geht. Also:
https://pixelfed.de/smalltownsnapshots
Und das mit dem Bild finde ich a) sehr sympathisch und b) hab ich exakt heute Morgen das Bild im Flur noch gerade schnappen können, als ich mit dem Staubsauger davor gekachelt bin, deswegen auch etwas lustig :)
Meine Entscheidung, Ende 2023 aus dem letzten „Social“ auszusteigen, war eine der besseren. Neue davon brauche ich wie einen Kropf.
Schöner Tag klingt gut!
Sehr verständlich, sehr nachvollziehbar.
Ich suche noch nach den Nischen, in denen es noch social zugeht – oder sogar noch wie davor :)
Ich mag das noch nicht aufgeben, aber wenn ich so zurückschaue, dann ist auch höchstens noch ein Viertel über. Das ist echt alles frustrierend kaputt.
Hab dich! ;-))
Ich mag das, wenn Bilder nicht nur an der Wand hängen. Und dieses eine spezielle, das mir ein Freund gemacht hat, gehört einfach auf den Boden, angelehnt an das mit Büchern und Noten vollgestopfte Regal. Weil es genau da zu dem Freund passt.
(Ich wollte das Bild mit dem Staubsauger auffangen. Blöde Idee.)
Unbekannterweise herzliche Grüße dalassen wegen des gar leserlichen Artikels. Danke dafür.