16.4.2023 – this is the end (Medienkonsum IV ’23)

Entschuldigen Sie, ich muss mal kurz rumjammern. Dass unser Winterurlaub duch Corona ins Wasser fiel und ich die kompletten Ferien sowie den nachfolgenden Wochen hier herumgedarbt habe – nun denn. Shit happens.
Aber wir hatten uns daher schon ein bisschen auf die Osterferien gefreut. Ferien, die ich dann mit Krankenhaus, Arzt-Bürokratie und Rekonvaleszenz verbrachte. Schon gut, dass diese Ferien jetzt vorbei sind. Har har.

Wir waren heute im Kino, haben da was geguckt und ach, ich nehm das einfach mal zum Anlass ein bisschen Medienkonsum zu verbloggen. Außerdem ist am Kino ein Polestar-Space und ich wollte mal nachschauen, ob es die Autos überhaupt wirklich gibt. Mag sein, dass ich etwas ungeduldig bin.
Aber da stand ein schwarzes Exemplar und ich hatte vorher noch gar nicht in the wild gesehen, was ich da bestellt habe. Steht ihm aber gut.

Kommen wir zum Medienkonsum der letzten Wochen und Monate:

Ant-Man and the Wasp: Quantumania
Film, heute also im Kino gesehen – und meine Güte, was ein alberner Film. Also ich erwarte von Avengers-Filme ja jetzt keine Hochkultur, aber eben auch nicht, dass sie die Requisiteure von Stars Wars mit denen von Avatar schlafen lassen und dann eine unspannende Geschichte aus der Resteverwertungskiste in die entstandenen Welten reinquetschen.
Den einen Stern gibts für diese CGIs auf LSD.
★☆☆☆☆

Luden
Serie, auf Prime geguckt. Es geht um die Geschichte vom Aufstieg bis zum Fall der Nutella-Bande, einer Zuhälter-Organisation auf der Reeperbahn. Reeperbahn ist heute hip, feiern auf dem Kiez gehört dazu wenn man in Hamburg ist, aber ich fürchte, dass das nur möglich ist, wenn man auch vor vielem die Augen verschließt.
Die Reeperbahn hat ja ein durchaus romatisiertes Image – damals garantiert noch mehr als heute, aber: selbstbestimmte Sexarbeit war das damals nicht. In sofern bin ich nicht so ganz sicher, was ich inhaltlich von den sechs Folgen halten soll – mir fehlte etwas die Haltung zum Erzählten. Spaß hatte ich aber durchgängig daran, dass der schöne Klaus eigentlich exakt so aussah wie Bill Kaulitz. Und gut gespielt und erzählt war das alles schon auch
★★★☆☆

Elvis
Film, auf Prime geguckt. Elvis hat mich musikalisch nie interessiert und während des Films habe ich sehr begonnen, über kulturelle Aneignung nachzudenken – und das ging für den „King of Rock’n’ Roll“ auch nicht so gut aus. Für unreflektierte Menschen, die Bock auf weißen Blues, eine komplette Nicht-Erwähnung von Priscillas Minderjährigkeit und auf einen vom bösen Manager ausgenutzten „King“ haben sicher ein schöner Film.
Der Schauspieler ist gut, dafür gibts den Stern. Hören Sie lieber schwarzen Blues.
★☆☆☆☆

Daisy Jones And The Six
Serie, auf Prime geguckt. Ich schrieb schon verschiedentlich darüber: Das war ziemlich toll. Die Geschichte einer Rockband, durchaus sehr inspiriert von Fleetwood Mac. Von den Anfängen über die ersten Erfolge bis zur größten Rockband ihrer Zeit und dem Zusammenbruch. Gut erzählt, gute Musik, mir hat das viel Spaß gemacht.
★★★★☆

Tom Clancys Jack Ryan
Serie, auf Prime geguckt. Solide Action im Stile von Mission Impossible oder Jack Bauer. Sehr ok, wenn man das Genre mag.
★★★★☆

Hillarious
Serie, auf Prime geguckt. Hm. Eigentlich bewundere ich Martina Hill sehr. Aber … hm. Irgendwann während wir schauten unterhielt ich mich auf IG mit Patricia und stellte da fest, dass Frau Hill früher nach oben getreten hat. Sie war phantastisch, wenn sie die upperclass Yoga-Vorstadtmuttis und ihren Insta-Lifestyle parodierte. Jetzt ist die arbeitslose Mandy aus Sachsen oder die prollige Larissa dran und das finde ich schade, auch wenn das handwerklich natürlich weiter super ist.
★★☆☆☆

The 355
Film, auf Prime geguckt. Solide Agenten-retten-die-Welt-Action – nur dass es Agentinnen sind und das ist nach all den Toms ja schon mal schön. Ich mag das Genre, das hat mir Spaß gemacht.
★★★☆☆

Alice in Borderland
Serie, auf Netflix geguckt. Irgendwie ein Squid-Game-Ableger, irgendwie aber auch ein bisschen philosophischer, wenn man sich drauf einlassen mag. Ebenso brutal, eine (für unsere Augen?) ebenso seltsam distanzierte Darstellung von brutaler Gewalt. Mich hats durchaus genug gepackt, dass ich zwei Staffeln geschaut habe – und währenddessen viel über asiatische Filme aus den Siebzigern nachgedacht habe, die ich auch oft als seltsam brutal und seltsam unmenschlich wahrgenommen habe. Ebenso wie ja auch die Filme von Tarantino, der seine Vorbilder ja auch unter anderem da nennt, für viele eine sinnlose Gewaltorgie sind. Vielleicht eine Frage des Kulturkreises?
★★★☆☆

Friends
Serie, auf Netflix geguckt. Ja, tatsächlich, wir haben nochmal begonnen, Friends zu schauen. Ich schätze, das ist unser siebter oder achter Anlauf und bisher haben wir dreimal bis zum Ende durchgehalten. Mal sehen, wie weit wir diesmal kommen – im Moment sind wir irgendwo in Staffel 4. Friends ist natürlich inzwischen auch über 20 Jahre alt und Humor hat sich halt geändert in der Zeit. Martha Kaufmann hat ja auch schon zurückgeblickt und würde heute einiges anderes machen, aber – langjährige Leserinnen werden es wissen – wir waren riesige Fans und für ihre Zeit war das schon eine überwältigend gute Serie. Dass wir beide vorher Mathew Perrys Biografie gelesen haben machte hingegen auch nichts einfacher – daher keine Wertung.

Dann waren da noch eine Menge Filme (Luther, GI Joe, und so was) – teils nur begonnen, teils ganz geschaut, in die ich nachts schlafgestört reingerasselt bin, wenn ich doofe Ballerfilme gucken wollte. Die spar ich mir hier jetzt mal.

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3 Kommentare

  1. Für Sie vielleicht interessant: Bei 3sat gab es letztes Wochenende die Doku „Kultur-King Korea: Wie die südkoreanische Popkultur die Welt erobert“. Ist noch in der Mediathek zu finden. Es geht nicht nur um K-Pop, sondern genauso auch um die Serien und Filme, die Süd-Koreanische Geschichte und es wird versucht, den kulturellen Hintergrund zu erklären. Ich fand es echt interessant.

    1. Oh ja, das klingt spannend. Vor allem weil sich hier im Haus in den letzten Jahren eh eine kleine, seltsame Faszination für Korea aufgebaut hat :)
      Danke!

  2. Das mit Elvis habe ich nie so richtig wahr genommen. Ein Lehrer von mir hat damals schon gesagt, dass man jemanden gesucht hat, der Weiß ist und wie ein Schwarzer klingt. Neulich habe ich bei Hoaxilla eine gute Folge darüber gehört. Kann ich nur empfehlen.
    https://hoaxilla.com/wildmics-special-128-cainmusic/

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