16.3.2025 – life in snippets

Freitagabend noch mit der besten Gang der Stadt im Zoom zusammen gesessen und in einer kleinen Versuchsreihe verifiziert, dass wir weiterhin Monopoly spielen wollen und für das Spiel des Lebens zu klug und für Cluedo zu doof sind. Jedenfalls freitagsabends – und das nagt schon deutlich an der Qualität des eh zu seltenen Erlebnises.

Samstags dann aufgewacht, frohgemut die Treppen herunter marschiert und erst dort festgestellt, dass ich mich irgendwie ganz schön krank fühlte. Auf die Couch gewechselt und dort bis Sonntagmorgen um eins nach Schlag den Star nicht mehr runter gekommen. Ach doch, zwischendurch hab ich ja noch ein paar Stunden geschlafen.
Aber immerhin gabs viel Futter für den monatlichen Medienkonsum-Artikel. Freuen Sie sich zB schon mal vor, denn ich hab jetzt endlich Barbie gesehen.

Sonntags aufgewacht und genau nicht mehr krank und aber noch nicht gesund gefühlt. Ob mein Körper mir etwas sagen möchte? Ach, gewiss nicht. Heute also kein Museum, sondern nur ein kleines Café Polestar-Frühstück und dann zurück auf die Couch.

Die Liebste versucht gerade, Ihr bestehendes Wissen über Neurodivergenzen so zu erweitern, dass sie es wiederum anderen beibringen kann. Beinahe täglich kommen Buchpakete hier an, ich sende täglich Links, wenn mir Kluges in die Timelines gespült wird, sie baut, verwirft, baut neue PowerPoints und wir reden viel, viel, viel. Heute zum Beispiel wieder.
Und wir bemerken immer wieder schmerzhaft: Zwischen dem, was in Schulen allgemein aktuell noch so (Lehr-)Meinung ist und dem, was sich gerade in der letzten Dekade getan hat, da ist noch viel Luft. Die ICD11 ist zwar 2022 in Kraft getreten, aber „Die Einführung in Deutschland wird ab diesem Zeitpunkt noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.“, um die Wikipedia zu zitieren und so kann man zB noch frank und frei das schöne Wörtchen „abnorm“ benutzen. Steht ja in der ICD10. Ein Wörtchen, das meines Wissens damals reichte, um im KZ zu landen, aber wer wird kleinlich sein, wenn es hier im Land um unreflektiert übernommene Nazi-Begriffe geht, nicht wahr?
Rechne ich mit ein, dass wissenschaftliche Erkenntnisse meines Wissens eher Dekaden als Jahre brauchen, um in der Allgemeinheit verankert zu sein, ist auch hier noch viel, viel Arbeit vor uns.
Es macht mich unfassbar müde.

Die nächste Woche wird übel und wir versuchen noch, uns hier soweit es geht einzuigeln: Familienmitglieder haben Gesprächsbedarf angemeldet und Sie als langjährige Leserin wissen zwar keine Details, aber dass das nie Gutes bedeutet. Andere Menschen wollen ins Krankenhaus begleitet werden und perfekt getimed wie immer quillen auch alle Arbeitskalender über.

Aber immerhin* gibt es gute Neuigkeiten für den Freundeskreis Caramac – die Liebste hat da was entdeckt – und da die bestellte Marabou nocht nicht da ist, auch gleich mitgebracht. Urteil: Nicht ganz aber fast. Und nah genug für fast alle Lebenslagen. Klare Empfehlung.

*) Ja, für diese Überleitung komme ich in die Hölle

Völlig zufällig beim Bloggen nebenbei Joe Jackson gehört und dabei auf diese schönen, schon vor 42 Jahren veröffentlichten Zeilen gestoßen:

Time to get scared, time to change plan
Don’t know how to treat a lady
Don′t know how to be a man
Time to admit, what you call defeat
′Cause there’s women running past you now
And you just drag your feet

Joe Jackson:
Real Men

Ob damals jemand gedacht hätte, dass es noch so viel, viel Arbeit sein wird?
Vi ses. Hoffentlich.

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2 Kommentare

  1. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden nur dann schnell anerkannt, wenn sie nützen und (!) ins eigene Weltbild passen.
    Letzthin hörte ich das Wort „Trans-Hype“ – als gäbe es dazu keine neueren medizinischen Erkenntnisse. Aber ich bin mir recht sicher, dass die gleiche Person eine hochwirksame, moderne Krebstherapie wohl nicht ablehnen würde.

    1. Leider vermutlich sehr wahr. Die Liebste kam auch letztens von einer Fach-Fortbildung zum Thema, wo ein Teilnehmer ungefragt erklärt hatte, er glaube den ganzen Scheiß nicht und diese ganzen ADHS-Fälle plötzlich seien halt dem geänderten Erziehungsverhalten geschuldet.

Kommentare sind geschlossen.

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