16.2.2021 – routine, daily. -s [ruu-tin]

Die Ereignisse erlauben kein tägliches Bloggen – so fühlt es sich an. Denn es gibt keine Ereignisse, es gibt nur Aufwachen, die Nacht aus den Knochen dehnen, hoch an den Schreibtisch, die Überwachungskamera durchschauen, Spam löschen, in den Kalender und die ToDoliste gucken, loslegen. Eine Banane holen, weitermachen. Mittags was frühstücken. Meditieren. Wenn es draußen nicht zu doof ist, eine kurze Runde spazieren, wieder hoch, zu „Wer weiß denn sowas?“ die Liebste treffen und dann so lange irgendwas gucken, bis müde.
Repeat.

Gestern wäre Seelenmassage gewesen, aber der Wetterdienst kündigte Eis an und das Wetter hielt sich brav dran und so trafen wir uns vor der Kamera, aber die Kamera wollte keinen Ton übertragen. Dann wollte auch das zu Hilfe geholte Telefon keinen Ton mehr übertragen und naja, mit Handy in der Hand gings dann irgendwie.
Aber auch nur mit dem Ergebnis, dass es eben im Moment so ist, wie es eben im Moment ist. Und dem Ergebnis, dass ich – mit all dem was ich zu tun gelernt habe, wenn ich eingeschränkt und von üblen Befindlichkeiten überrollt zu werden drohe – vielleicht gerade sehr gut mit Skills ausgestattet bin, um #mitderaktuellensituation umzugehen. Yay (ernster gemeint, als es klingt).
Stützt aber meine These, dass eine Therapie oder ein Coaching – oder auch andere Formen der Begleitung – sowieso jeder mal gut tut.

Nachmittags waren wir bei Ikea. Ikea hatte ja schon im letzten Jahr ein vernünftiges, kontaktloses Einlaufen ermöglicht und tut das auch immr noch – aber wir, wir waren so aufgeregt, ich ertappte mich bei dem Gedanken, man könne ja vorher Tee kochen, Schnittchen schmieren und Apfelspalten schneiden. Weil man das für Ausflüge ja so tut.

Und jetzt haben wir einen neuen Hocker (Bunt! Nicht dunkelgrau! Wie konnte das geschehen?) und probieren den aus und wenn der bequem ist, dann folgt das dazugehörige Sofa und so eine Wohnzimmer-Neugestaltung ist schon eine ziemlich befriedigende Sache.

Eine Kundin hat mir dieses wunderbare Buch geschenkt und abgesehen davon, dass es mich ja sowieso immer vollkommen umhaut, wenn Sie meine Wishlist für etwas anderes nutzen, als sich über meinen schlechten Buchgeschmack zu amüsieren, bin ich diesmal extra begeistert. So ein tolles Buch. Echt jetzt ma: Wow!

Gedanke des Tages: Wenn auf Twitter eine schreit, dass sich die Lehrerin ihres Kindes seit Wochen nicht gemeldet hat, dann schreien alle (also ca 30) , dass das bei ihr auch ganz schlimm ist.
Wenn im Fernsehen ein Bericht kommt, weil eine Lehrerin ihre Schülerinnen besucht und überhaupt intensiven Kontakt hält, dann ist das natürlich eine Ausnahme und darunter schreien wieder alle (also ca 30), wie schlimm es eigentlich ist.
Warum? Warum sind wir so bereit, uns auf das Negative zu stürzen?

Zeugs:

Peter Gabriel hat zusammen mit vielen anderen Musikerinnen Biko neu aufgenommen und das ist sehr schön.


Schulen auf, Theater zu – das ist die generelle Linie der Politik, Sie haben das vielleicht mitbekommen. Klug?

Martin Kriegel vom Hermann-Rietschel-Institut an der TU Berlin und seine Kollegin Anne Hartmann haben berechnet, wie hoch das Infektionsrisiko über Aerosole in geschlossenen Räumen ist – und unterschiedliche Räumlichkeiten miteinander verglichen. Die Ergebnisse sind als Preprint veröffentlicht worden, sie wurden also noch nicht von Fachkollegen überprüft. Aus den Berechnungen geht unter anderem hervor, wie wichtig Masken und Abstand halten sind. [Anmerkung: Ach was.]
In einer Oberschule mit voller Belegung ohne Masken ist das Risiko, sich mit Sars-CoV-2 anzustecken 23-mal so hoch wie in einem Theater, das zu 30 Prozent belegt ist und in dem die Zuschauer Masken tragen. Reduziert man die Schüler auf die Hälfte und führt eine Maskenpflicht ein, sinkt das Risiko von einem 11,5-fachen Ansteckungsrisiko auf das 2,9-fache Risiko.

Katherine Rydlink auf spiegel.de: In diesen Innenräumen ist das Infektionsrisiko am niedrigsten

Service-Blogging: Nachdem sich Jens auf Twitter neulich vollkommen zu Recht aufregte und sich endgültig von Springer-Medien veranschiedete, kam die Frage auf, wie man so einen Abschied denn durchführen könne. Ich habe das schon vor ein paar Jahren gemacht und mein Internet fühlt sich etwas sauberer an.
Falls Sie eine FritzBox haben ist es recht einfach, bestimmte Domains zu blocken – nehmen wir also an, Sie möchten auch alles, was irgendwie zu diesem Verlagshaus gehört im Netz nicht mehr sehen, dann gibt es zunächste hier eine praktische Liste (die nur so gekürzt werden muss, dass da nur noch in jeder Zeile jeweils eine Domain steht).
Und dann gehts so:

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3 Kommentare

  1. „Halte durch!‘, mal nicht als Floskel gemeint. 🍀 Hier hatte es heute 10 Grad, _it cleared the road_, und ich hoffe auch deine dort. bildlich und im übertragenen Sinne.

    Und ich bewundere immer deine mit Witz und Klugheit fabrizieren Blogbeitragüberschriften. Je.des.mal !

    Auch das bist Du, der Schalk der überall durch scheint. Auch an nicht einfachen Tagen. 💚

  2. Danke fürs Durchalten und Weiterbloggen! Auch wenn es „nur“ Routine-Tage sind: mir tut es sehr gut, die Einträge zu lesen und darüber nachzudenken. Andere Sichten auf die Welt und die derzeitige Situation machen es mir leichter, meine Routine (die manchmal in Jammerei ausartet…) zu durchbrechen.

  3. Danke Euch! Ja, ich glaube, ich bin an dem Punkt, wo ich für mich selbst, für das Blog und überhaupt aufpassen muss, dass es nicht in Jammerei ausartet, was ich hier schreibe – wobei ich finde, wir alle müssen gelegentlich mal darüber Jammern dürfen, was gerade ist. Ich sehe da eine dünne Linie zwischen „Jammerei“ und „mal jammern“ – Sie verstehen mich schon.
    Aber hier ist der Schnee weg und es fällt leichter mal wieder was anderes zu sehen als verschiedene Monitore und die Treppen dazwischen … dann gibts vielleicht auch mal wieder anderes zu schreiben

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