Aufgestanden, hochgekrochen, die Musik von gestern nochmal angehört und Kleinigkeiten geändert. Büro-Öffnungsroutine (Social Web sichten, Haustür-Kamera sichten, E-Mails-sichten), aufgewacht. Ja, in der Reihenfolge.
Rückensport. Voll gut. (Die letzte Bemerkung ist hauptsächlich für mich als Unterstützung im Kampf gegen den Schweinehund)
Ein bisschen CMS-Programmierung, die dann um elf unterbrochen, denn um halb zwölf stand ein Videocall im Kalender und ich bereite mich gelegentlich ganz gern vor. Der Call dauerte dann bis zwei und danach waren wir beide rechtschaffen müde – aber auch beide sehr, sehr zufrieden. Wir hatten die Ideen einer Kundin überführt in ein Organigramm, immer geleitet von den Fragen: Was tut die Userin, wenn sie auf die Website stößt? Was kann sie für Entscheidungen treffen, mit dem was sie da antrifft? Was für Folgen haben dann wieder diese Entscheidungen? Was brauchen wir an Optionen/Inhalten/Funktionen, um diese Entscheidungen möglich zu machen und am besten dabei auch noch die Userin freundlich und unaufdringlich zu dem Ziel zu stupsen, wo wir sie gerne haben möchten.
Punkte für das Gespräch mit dem Anwalt aufgeschrieben und am Ende alles in Module unterteilt, die wir der Kundin aufeinander aufbauend aber einzeln realisierbar anbieten können.
Das war intense, denn am anderen Ende des Zoom saß auch ein kluger, schneller und kreativer Kopf aber so haben wir in diesen zweieinhalb Stunden echt was geschafft.
Das sind definitiv die besten Momente. Im Flow konzipieren, das ist mir eigentlich das liebste.
TK-Pizza und Internet lesen. Bei zwei durchaus geschätzten Menschen einmal große Precht-Liebe und einmal … naja nicht so große Liebe gelesen. Gegrinst. Mochte ihn oft schon, gerade zum Thema Bildung hat er viel Druck gemacht – aber dann kamen so ein paar Coronasprüche und ich muss mal nachdenken.
Nach der Pizza klingelte es, der Mann drückte mir ein Päckchen in die Hand und eventuell hab ich dann kurz aber laut Musk gehört. Zum bekanntesten Stück hab ich sogar mal meine eigene Geschichte aufgeschrieben und mir bedeutet das heute noch sehr viel und ich kann all die alte Wut und Verzweiflung sofort wieder spüren, wenn die vier Powerchords durchs Zimmer knallen. With the lights out it’s less dangerous.
Draußen den ganzen Tag nur graue Suppe. Das wird noch herausfordernd.
Parallel fängt der Weihnachstwahnsinn an und das kostet mich, der ich aus Gründen Weihnachtsstimmung wirklich weiträumig meiden muss, durchaus Kraft. Immerhin keine Diskussion mit der Liebsten darüber nötig (Grund #874, warum sie die beste ist) und Weihnachten wird hier auch dieses Jahr wieder ausfallen. Keine Geschenke, keine Deko, nichts. Muss ich nur noch anderen Menschen beibringen, dass „keine Geschenke“ bedeutet, dass ich mich wirklich nicht über Geschenke freue und deswegen wirklich keine möchte.
Das ist aber so abseits des Mainstreams – wenn ich für jedes Mal, dass mir jemand mit dem Satz „ich weiß, Du willst keine Geschenke, aber … “ etwas in die Hand drückte ’ne Mark hätte, dann säß ich nicht mehr hier und müsste konzipieren oder coden.
Lese bei Anke einen Artikel über klassische Musik, über die Hammersonate um genau zu sein und ich kenne mich ja nun mit klassischer Musik nicht aus. Kommen Sie mir mit Rock und auch Pop, von mir auch auch Jazz, da kann ich splainen bis der Arzt kommt, wenn Sie das wollen. Viel wichtiger: ich kann das mit Leben füllen, ich fühle, was die da von mir wollen, ich fühle, was ich von denen wollen kann, ich spüre die Seele und da bin ich zu Hause. Aber Klassik? Selbst wenn ich begriffen habe, dass manches von dem was ich da auf ACT so gerne höre inzwischen wohl unter „moderne Klassik“ gehandelt wird: leider nein.
Und trotzdem lese ich und verstehe: Es geht um ein Thema im Stück das erst nach langer, langer Zeit auftaucht. Ist das schlecht? Gut? Interessant? Ungewohnt? Anspruchsvoll?
Und ich denke an – Achtung, großer Sprung – Faithless, an die ja genau, an die hymnischen Sythesizer-Themen die man bei Insomnia oder God Is A DJ sofort im Kopf hat. Kennen Sie, nicht wahr?
Hört man sich aber mal die Originalversionen, dann bestehen die Stücke meist hauptsächlich aus Hinführungen zu eben diesem Thema.
Insomnia zum Beispiel ist im Original weit über acht Minuten lang, nach 5:50 startet endlich mal der Gesang und das hymnische Thema erklingt das erste Mal bei Minute 6:52.
75% des Songs sind rum.
Ich finde das große Kunst, ein Stück zu komponieren, bei dem alle an eine Melodie denken und diese Melodie dann an einer Stelle im Song zu verstecken, wo die heutige Spotify-Userin schon 27 mal geskippt hat.
Ich meine: Hey, Popsongs müssen die Hook heute im Intro verbraten, sonst weiß der Homo Streamingdienstus nicht, dass er das Stück kennt und skippt halt eben weiter.
Ich weiß gar nicht genau, wo ich da gerade hin will, aber ich freue mich darüber, dass klassische Techniken der Komposition auch Jahrunderte später in ihrer ganz eigenen Form immer noch richtig sind und denke an das Faithless-Konzert, das ich mal sehen durfte und Pfeife den Rest des Tages* jetzt vermutlich das Thema von Insomnia.
Könnte ja auch schlechter sein.
*) Dieser Absatz wurde geschrieben während der Pizza aber später ans Ende gerückt, jaja. Ich pfiff auch wirklich lange Insomnia vor mich hin, aber dann kam halt die LP.
Zeugs
Zwei gute Nachrichten:
Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger in der Energie- und Mobilitätswende, ist derzeit aber noch nicht massentauglich. [Er] wird derzeit überwiegend zentral aus fossilen Rohstoffen erzeugt. Anschließend muss er in einem teuren sowie energieintensiven Prozess komprimiert oder verflüssigt werden, um ihn beispielsweise an Tankstellen liefern zu können. Und dort braucht es teure Infrastruktur mit hohen Investitionskosten, um große Wasserstoffmengen zu speichern.
Susanne Filzwieder, TU Graz:
[…]
In einer der weltweit größten industrienahen Demonstrationsanlagen erzeugen sie direkt bei einer bestehenden Biogasanlage hochreinen Wasserstoff aus echtem Biogas inklusive aller Verunreinigungen, die im Gas vorhanden sind.
Von Gülle zu hochreinem Wasserstoff
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Fernwärmegesellschaften in Nordschleswig nicht nur ihre Versorgungsgebiete erweitert. Sie haben zugleich die Energiegewinnung zum Aufheizen des Wassers in den Rohrnetzen systematisch auf Techniken wie Solarzellen, Nutzung industrieller Abwärme oder klimaneutrale Biomasse umgestellt.
Volker Heesch in der Nordschleswiger:
Dieser Trend ist in ganz Dänemark zu beobachten. Und er trägt nach Angaben der Dänisch-Deutschen Handelskammer aktuell maßgeblich zur Dämpfung der Inflation bei, die in den meisten europäischen Ländern vor allem aufgrund der Verteuerung von Erdgas, Heizöl und Strom in den vergangenen Wochen in die Höhe geschnellt ist.
Hoher Fernwärmeanteil bremst Inflation in Dänemark
Ups, falsches Land. Naja, man könnte ja mal was abgucken …
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.
Danke für den Ohrwurm ;o)
welchen auch immer: So gerne :))