15.9.2024 – die zweit-berühmteste Pressekonferenz?

Gestern Abend für Sie den Boxkampf Halmich-Raab geguckt, damit Sie das nicht tun mussten. Vollkommen un-überraschend war das ganze eine große Menge heiße Luft, bevor nach mehreren Stunden der eigentliche Boxkampf begann: Der Kampf, den Frau Halmich auch recht unüberraschend gewann – trotzdem alles darauf ausgelegt war, dass sie sich möglichst unwohl fühlen sollte und sie soweit wie möglich aus ihrer Konzentration und dem üblichen Ablauf eines Boxkampfes zu reißen.
Genauso unüberraschend verkündete der vermutlich mit einer gebrochenen Rippe angeschlagene Raab danach seine Rückkehr ins Showgeschäft und lud zu einer Pressekonferenz ein, auf der er dann eine 5-jährige Partnerschaft mit RTL+ und eine neue Show ab Mittwoch ankündigte.
Diese Pressekonferenz wird uns meiner Prognose nach in ein paar Jahren in einer Reihe mit der berühmten TicTacToe-Pressekonferenz gezeigt werden als der Moment, wo ein alter weißer Mann voller Hybris und gestützt von einem taumelnden sog „Fernsehsender“ eben diese Hybris (die bis vor 15 Jahren noch recht und dann 5 Jahre schlecht als tragendes Konzept für verschiedene TV-Sendungen reichte) im Jahr 2024 noch einmal ans Publikum zu bringen.
Der Kontrast zwischen dem von der eigenen Bedeutung trunkenen Entertainer und den stumm schauenden Journalisten erinnerte mich an den Moment, als Musk mit dem Waschbecken in der Hand in die Twitter-Zentrale einmarschierte: Man hat eine Ahnung, dass das in den frühen 2000ern wahrscheinlich mal edgy, provokativ und deswegen cool gewesen wäre und ist peinlich berührt, dass der andere nicht gemerkt hat, dass die Zeit weiter gegangen ist.

Oder, um das ganze in einem Satz zusammen zu fassen: Stefan Raab hat gestern Abend einen Gottschalk gemacht.


Nachdem ich mich wieder genug gesundet fühlte und die Liebste die Rest-Stimmung einer wirklich üblen Drecks-Scheiß-Woche losgelassen hatte, versuchten wir heute mal wieder dieses Ausflugs-Dings, was wir so gern tun. Ziel war die Zeche Zollverein und dort speziell die Foto-Ausstellung „Raum für Zukunft. Bilder der In­dus­trie­kul­tur im Ruhrgebiet“

Ja, ich weiß, jemand von Ihnen hat mich mal dafür gelobt, dass ich die Rolltreppe nicht fotografiert hätte, aber nun …

Die Ausstellung ist eher klein (das Bild in der Mitte zeigt fast die gesammte Sammlung), aber toll genug, dass wir bei jedem einzelnen Foto stehen blieben und darüber sprachen und einen Besuch durchaus empfehlen. Bis zum 10.11. ist das noch möglich, der Eintritt ist kostenlos.

Außerdem gabs Kuchen und mittelguten Kaffee und ich überlegte, ob es wohl doch einen Gott gibt – denn dass die Evolution ein Tier schafft, dass sich nicht zum Fressen hinsetzt, sondern nur mit voll aggro Laune immer wieder um die Nahrung herumschwirrt und dabei nur immer noch wütender wird, so dass es sich erst Recht nicht hinsetzen kann – das mag ich nicht glauben. Aber genau das habe ich bei den 11 Wespen an der Liebsten Ihrem Apfelkuchen beobachtet – vielleicht habe ich also einen Gottesbeweis gefunden?

Danach reichte es für den ersten nach-rekonvaleszenten Tag dann auch und der Rest des Tages war happy Rumgelumpe.

Zeugs

Ich hatte doch letztens noch überlegt, dass ich mal einen Grundsatzartikel schreiben wollte, dass Webdesign mit einem PageBuilder – jaja, ich hatte WYSIWYG-Editor geschrieben – nicht möglich ist.
Zum Glück hat der Kollege Ralph Segert – einer der fähigsten Kollegen in meiner Branche und in vielem ein großes Vorbild – diesen Artikel schon bestmöglichst geschrieben und ich verweise ohne Neid oder Konkurrenzgedanken gerne darauf:

Deshalb steht hier […] der Versuch an, die Nachteile (aber auch die Vorteile) von Page Buildern zu benennen und mich der Frage zu nähern, warum mit Page Buildern das Webdesign verarmt und konzeptionelles, zukunftssicheres Webdesign nur bedingt möglich ist. […] Gutes Webdesign ist eine Kunst und immer maßgeschneidert. Gutes Webdesign hat das Ziel, mit technisch modernstem Code eine Website nicht nur optisch ansprechend und mit hohem Wiedererkennungseffekt zu gestalten, sondern auch barrierefrei, zukunftssicher und mit effizienter Performance.

Ralph Segert:
Konzeptionelles und individuelles Webdesign ohne Page Builder wie Elementor, DIVI und Co

(Sorry, Ralph, mein Feedreader hatte Dein Blog ein paar Monate übersehen, daher kommt dieser Link erst jetzt. Aber es macht ja vermutlich nix, das Thema ist ja zeitlos.)

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

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