Einen sehr angenehmen „das tut man so am Samstagmorgen“-Samstagmorgen verbracht. Sprich: Das Haus blitzt und blinkt shiny vor sich hin, die Liebste hat liegen gebliebene Arbeit geschafft, ich nicht, aber das Altpapier ist auch weg.
Dann in den Laden gefahren, in dem wir gern Klamotten kaufen, auf dem Weg ein Frühstücksdefizit bemerkt und erstmal im Haus-eigenen Café gestoppt. Das war alles sehr schön.

Danach war leider das hübsche Hemd nicht in meiner Größe da und ich war eh müde, aber egal. Zu Hause ein Nickerchen, dann fanden eine von diesen schlechten Nachrichten im IG-Stream und ein Stück Unterhaltung von unserer Autofahrt eine schlimme Verbindung und dann implodierte mein Kopf und leider muss ich Ihnen jetzt schon wieder mit dieser KI kommen. Und mit Neurodiversität und mit Ableismus und mit dem Dschungelcamp, das hat nämlich plötzlich alles etwas miteinander zu tun
Vielleicht zuerst mal die Antwort auf eine vollkommen berechtigte Frage, die mir Menschen gelegentlich stellten: „Christian, warum tust Du Dir den überhaupt an, diesen Reality-Scheiß?“
Ja, zum einen ist das ein bisschen Guilty Pleasure, aber es gibt noch einen weiteren Grund: Ich halte diese Versammlungen von Menschen, die gemeinsam Millionen von Follower haben und Millionen Zuschauer bekommen, für einen ganz guten Gradmesser, was außerhalb von Sozialstudien und Feuilleton so an Stimmung herrscht. Da können Männer wie Maurice ihr Männer- und Frauenbild verbreiten ohne dass sie jemand mit lästigen Nachfragen nervt genauso wie Sam Dylon sein Bild des queeren Mannes 2024. Da ist Alessia Herren mit dem Lebenstraum „und dann zu Aldi“genau so ein Role Model wie Lili-ehemals-wife-of-ehemals-Superstar-Boris-Becker (das alles von mir ohne jede Wertung, denn „I see and I don’t judge“)
Und während wir das mit ironischer Distanz oder gar nicht mehr gucken, dann möchte ich gern gelegentlich einen Gedanken daran verschwenden, dass das auch Menschen in einem leichter formbaren Alter und auf der Suche nach Orientierung nach RoleModels die Sendung und das gesamte SocialMedia-Trara drumherum sehen und für bare Münze oder auch wahre Werte nehmen.
Besten Dank für die Nachfrage, kommen wir nun also zur wunderbaren Verquickung der Themen KI und Dschungel. Natürlich ist gerade der Dschungel nach zwei Dekaden inzwischen nicht mehr nur eine Sendung, sondern quasi eine Maschine um Geld zu drucken, wenn man sich nicht allzu doof anstellt. No judging auch hier – ich habs ja selbst bei Popstars damals mal gemacht, wie ich letztens noch schrieb.
Die Liebste hört also in Fortführung des Gulity-Pleasures im Auto einen der zahlreichen Dschungel-Podcasts und hört dort, wie die eine Hostess erklärt, was Dyskalkulie ist und dass Edith die also nicht hat und deswegen ihre Entschuldigung nach der vermasselten Dschungelprüfung eine Ausrede war. Woher hat sie das Fachwissen? Sie hat ChatGPT gefragt*!
Und die – eigentlich auf der Suche nach kurzweiliger Unterhaltung lauschende – studierte Fachfrau, die morgens ihren mit Dyskalkulie geschlagenen Kids die Raum-Lage-Orientierung von Ziffern beibringt, so dass die dann am Ende hoffentlich 3 und 8 nicht mehr verwechseln, hört staunend, dass sie dann wohl falsch lehrt, weil eine Podcast-Moderatorin sich ja bei ChatGPT erkundigt hat. Neben ihr hören das auch die Abonennten des Podcasts.
*) Transkript weiter unten bzw nach dem „ReadOn“
Ich sagte ja: Ich habe keine Angst vor KI – ich habe Angst, dass Menschen der KI glauben, als ich mit meinem Rabithole-deep-dive begann.
„Nun mein Gott, wer sich in den Dschungel begibt, die muss sowas abkönnen und da gehts ja nun auch nicht um Leben und Tod“ – könnte man jetzt leicht sagen und das sehe ich sogar erst ein wenig ähnlich. Aber zum einen gucken da halt blöderweise Menschen zu, die damit eine weitere Rechtfertigung erhalten, neurodiverse Menschen halt einfach nicht nur ein bischen anstrengend zu finden sondern echt auszugrenzen und zweitens … nun … wie sag ich’s nur … diese Frage nach Leben und Tod, die beantwortet unser großes Vorbild in der Welt, der große Bruder, the land of the free gerade mal anders.

Ich habe übrigens in voller Absicht weder den Namen des Podcasts noch die Namen der Moderatorin genannt, denn es liegt mir vollkommen fern, die Frau persönlich zu dissen. Sie tut, was alle tun und hätte ich nicht diess Rabbithole für mich entdeckt oder säße nicht aus seltsamen Gründen genau auf dem Kreuzungspunkt all dieser Themen hätte ich vermutlich genau so gehandelt.
Sie mögen das, wenn ich auch mal aus dem täglichen Alltags-Einerlei ausbreche und über Gott und die Welt nachdenke und möchten diese Arbeit unterstützen? Hier steht eine virtuelle Kaffeekasse!
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist.
Hier das (automatische, deswegen etwas ungelenke aber verständliche) Transkript der Stelle:
Edith sagt, Sie hat, wie nennt man … Ja, pass auf. Sie kommt dann raus und sagt, na ja, und dann hat sie die ganz traurige Geschichte, dass sie Dyskalkulier hat.
Aus oben erklärten Gründen diesmal ohne Quellen-Nennung. Bei berechtigtem Interesse können Sie die Quelle bei mir erfahren. „Die hat aber mal einen Shitstorm verdient“ ist übrigens kein berechtigtes Interesse.
Und dass sie schon immer deswegen und dass sie schon wieder nicht gut genutzt. Jetzt habe ich mal rausgefunden, was Dyskalkulier ist. Weil sie erzählt dann auch, wenn Sie reinkommen, sagen Sie Null Sterne, sie hat Dyskalkulier.
Und dann fragt sie noch, Pierre, aber du hast ja ganz viele Zahlen tätowiert. Kannst du die denn lesen? Dann sagt sie ja, weil sie sagt Dyskalkulier heißt, sie kann eine Dreien nicht von einer Acht unterscheiden.
Sagt sie. Ja, jetzt lese ich mal vor. Ich habe ChatGP, die dazu befragt. Wenn jemand Schwierigkeiten hat, Zahlen zu verstehen oder mit ihnen umzugehen, spricht man von Dyskalkulier. Dyskalkulier ist eine spezifische Lernstörung, die sich auf mathematische Fähigkeiten auswirkt.
Betroffene Personen haben auch Probleme mit grundlegenden Rechenoperationen, dem Verständnis von Mengenzahlen oder Zuordnung von Zahlen zu werten. Anders als bei Lekas Zenie, die das Lesen und Schreiben betrifft, konzentriert sich Dyskalkulier auf Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlen und Mathematik.
Man muss auch dazu sagen, sie hat viel gekocht und war lange in der Großgastronomie, wo du wahnsinnig viel mit Zahlen und Mengen und so zu tun hast. Naja. Dann, es gibt keine genaue Bezeichnung speziell, für das sie nicht erkennen von Zahlen.
Analog zur Buchstabenerkennung bei Lekas Zenie. Wenn die Unfähigkeit Zahlen zu erkennen durch eine neurologische Störung verursacht wird, könnte die Zahl einer A-Kalkulie sein, einer erworbenen Störung, um zusammen mit Hirnschäden.
Also tatsächlich ist Dyskalkulier nicht, dass du Zahlen nicht erkennen kannst, sondern, dass du nicht mit denen umgehen kannst. Ihr könnt mir jetzt gerne schreiben, wenn das nicht stimmt. Aber es war so ein bisschen, it came in handy, wie wir Engländer sagen.