Mürbe. Das den Zustand am besten beschreibende Wort heiß mürbe. Seit einer Woche ist der Schlafrhythmus runter auf allerhöchstens 5 Stunden die Nacht, genauer: höchsten 5 Blöcke mit jeweils höchstens einer Stunde. Das geht so langsam nachhaltig auf Konzentrationsfähigkeit und ganz eventuell auch auf die Laune. Dass es bei der Liebsten im Job an allen Ende so brennt, dass man gar keine Enden mehr erkennen kann, macht nix besser.
Lange Diskussion mit einer Kundin, die nicht verstand, dass das Bild, was sie mir geschickt hat, auf der Website nicht einfach seitenfüllend untergebracht werden kann.
Dabei ist der Grund simpel: Das Bild hat das Seitenverhältnis 4:3, der zur Verfügung stehende Platz eher* so ca 3:1 und Sie kennen das daher, wenn Sie sich ein Bild ausgedruckt haben und es bei Ikea keine exakt passenden Rahmen gibt: Entweder Sie schneiden was vom Bild ab oder Sie drucken nochmal kleiner und es bleibt Platz drumrum.
Nein, sie will weder Platz noch etwas abschneiden – und ich hatte so ca 2014 beschlossen, dass ich diese Unterhaltung nie wieder führen müsse.
Dazu kommt: Kommunikationstechnisch ist das alles höchst kompliziert, weil sie ein eher misstrauischer Mensch ist. Sie hat bereits einen Webdesigner verschlissen – der hatte sehr oft „geht halt nicht“ gesagt und jetzt glaubt sie mir auch dann nicht, wenn ich ausführlich erkläre, warum etwas nicht geht**. Außerdem neigt sie dazu an Stellen, die sie nicht versteht „Jaja“ zu sagen und ich weiß nie genau, worauf ich jetzt aufbauen kann.
Zur Bildproblematik habe ich jetzt ein 2-seitiges PDF erstellt mit Beispiel- und Erklär-Grafiken und ich bin gespannt, ob ihr das hilft.
*) Im Web kommt nur erschwerend dazu, dass der zur Verfügung stehende Platz nicht sicher vorhergesagt werden kann – vielleicht ist er auch 2,8 zu 1 oder 3,2 zu eins – denn ich weiß ja nicht, ob die spätere Besucherin der Seiten an einem 16:9 oder einem 4:3-Bildschirm sitzt, ob sie den Browser überhaupt im Vollbild laufen lässt. Welchen Browser sie benutzt und wie viel Platz der noch selbst auf dem Bildschirm braucht.
**) Jaja, mein Job ist es, Dinge möglich zu machen. Allerdings gibt es medienabhängige Grenzen dessen, was ich möglich machen kann. Sie fragen ja einen Buchdrucker auch nicht, warum sich die Bilder nicht bewegen.
Die Liebste hat ein Dienst-Laptop bekommen; Lehrerinnen unter Ihnen wissen die Bedeutung dieses Satzes zu schätzen. Bis jetzt bin ich etwas underwhelmed, das Ding geht nicht mal an. Aber das geht jetzt echt los mit der Digitalisierung an den Schulen.
Irgendwo in der Schlaflosigkeit auf das Spiegel-TV-Format „Im Verhör“ gestoßen – nach eigenen Worten „In unserem Crime-Format »Im Verhör« widmen wir uns spektakulären Kriminalfällen, kriminellen Machenschaften der arabischen Clans und dem geheimen Innenleben der Rockergangs. In mehreren Episoden vertiefen wir die Fakten und sprechen mit Experten und Journalisten über Hintergründe und Hinterleute.“
Abgesehen davon, dass ich der True-Crime-Welle und der Verwendung des Begriffs „arabische Clans“ schon skeptisch gegenüber stehe gruselt es mich bei den beiden Sendungen, die ich gesehen habe besonders: Da sitzen Journalisten an einem Tisch mit ehemaligen Schwerverbrechern: Kiezgrößen, Rockerchefs und nach zehn Minuten wird sich das erste Mal angekumpelt. Boys will halt be boys und wenn ich gefahrlos an einem Tisch mit einem sitzen kann, der breit grinst, wenn er von seinen sexuellen Eskapaden berichtet, dann grinst man mit. „Wir duzen uns, weil wir uns schon lange kennen“.
Und der Rockerchef kriegt das Podium, um seine zweifelhaften Ansichten zu verbreiten.
Da ists mir fast noch lieber, die bärtige Frau anzustarren – die hat wenigstens vorher niemanden verletzt.
Zeugs
Sie erinnern sich, wie alle vor ein paar Monaten zu Mastodon rannten als twitter sich aus-x-te? Da ist es doch auch mal interessant, mit jemandem zu reden, der schon länger dabei ist:
Irgendwann 2017 entdeckte ich dann Mastodon, was seit 2016 durch Eugen Rochko (Gargron) aus Jena entwickelt wurde, eventuell hab ich es auf der Awesome-OpenSource-Liste gefunden und meinen ToDos hinzugefügt, genau weiß ich es nicht mehr. Jedenfalls, als auch Johannes Mastodon entdeckt hatte und mich im Firmen-Chat darauf hinwies, da gab es dann kein Halten mehr und wenige Stunden später war unter Bonn.social unser Bonn.digital-Mastodon-Server am Start.
Sascha Foerster von bonn.digital im Gespräch mit Annette Schwindt:
Zum Thema Fediverse – Ein Bloggespräch mit Sascha Foerster
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.
Och – es gibt doch noch die Möglicheit, das Bild zu verzerren :-) Ich vermute aber mal, das gefällt ihr auch nicht…..
Sabine
Pssssst!
Gucke ich mir ihr „Logo“* an, vermute ich, das wäre ihre Lieblingsidee 😱
*) Eine in die Länge gezogene Helvetica in falschen Kapitälchen.
Bei der Passage „Dienstlaptop“ und „underwhelmed“ musste ich kurz auflachen, also dieses leicht übersprunghafte Lachen.
Es soll gar nicht so arrogant klingen, aber ich wusste wieder sehr genau, warum ich diese teuren Apple-Geräte bevorzuge.
Dienstlaptop: Trudeln hie auch nach und nach ein. Ich bin kein großer Freund davon, weil ich privat und für meine Fächer ein leistungsfähigeres Gerät brauche. Der Dienstlaptop wird dazu führen, dass ich privat keine personenbezogenen Daten mehr verarbeiten darf. Das ist zwar grundsätzlich verboten, aber erlaubt, wenn kein geeignetes Dienstgerät zur Verfügung steht. (Unter Auflagen, was Passwort und Veschlüsselung und Backup betrifft.) Das heißt, ich werde mit zwei Geräten am Schreibtisch arbeiten müssen.
Verstehe.
Wir werden hier sehen – der Rattenschwanz der Folgen ist ja lang.
Ich habe gestern auf dem Gerät erstmal meine private Cloud und ihre E-Mail-Adressen aktiviert, damit die Liebste auf beiden Geräten arbeiten kann. Damit sind jetzt teilweise private Daten auf dem Gerät und ich muss schon schlucken.
Weiterhin muss ich mich jetzt wohl nach langen glücklichen Windows-losen Jahren wieder soweit in die Administration eines PCs wenigstens soweit einfuchsen, dass ich den halbwegs gefahrlos hier ins WLAN (das auch das WLAN meiner Selbstständigkeit ist) lassen kann.
Das sind ja alles Dinge, die in dem fröhlichen Satz „wir haben jetzt ein Dienstlaptop für Dich“ nicht auftauchen.