14.2.2023 – failed plans und was gedanklich so dranhängt

Froh und ausgeschlafen aufgewacht. An den Schreibtisch, einem eher glockigen Sound in Nummer zwei ein wenig der schrillen Höhen genommen, dann begonnen zu arbeiten.
Eine verschwundene Website wieder geholt; ich hatte dann trotz fehlender Informationen beschlossen, dass ein Update von einer WordPress-Version von 2016 auf etwas aktuelles bestimmt nicht falsch kann – selbst wenn das dann im Endeffekt nicht der Grund für das Verschwinden sein sollte. War es aber dann und ich musste nicht weiter suchen.

Ein bisschen im Großprojekt die letzten Kleinigkeiten gecodet.
Eine Absage geschrieben. Die Anfrage klang total interessant, die Anfrage kam, weil eine Kundin mich weiter empfohlen hatte aber ich musste feststellen: ich bin im Moment nicht zuverlässig genug und vor allem: ich habe keinerlei Aussicht, wann ich wieder zuverlässig sein werde. Bestandskundinnen und -projekte klappen gerade so, mehr geht gerade nicht.

Nicht, dass ich damit gerechnet hätte, dass diese Mail meine Laune heben würde, aber es riss mich doch noch tiefer in eine Traurigkeit als ichs befürchtet hatte. Um da nicht vollends hineinzufallen, soll man – also ich – dann ja etwas tun, am besten etwas produktives, was sicheren Erfolg verspricht: Einkaufen, Tanken, Autowaschen, das klang überschaubar und machbar. Ryd hatte mir sechs Cent den Liter Bonus versprochen, das war doch eh ein guter Anlass. Auf dem Weg zur Tanke ziemlich knapp einem vollkommen selbstverschuldeten schweren Unfall entgangen. Klappt Autofahren also auch nicht mehr? Den Bonus gabs nur an den neu im Ryd-Netzwerk hinzugekommenen Tankstellen, das hatte ich überlesen. Die Schlange an der Autowaschanlage ging einmal um den Block, auf dem Weg zum Laden verstand eine Karen im SUV nicht, dass man kein Fahrrad überholen kann, wenn einem jemand (also ich) entgegenkommt. Noch ein Beinahunfall also – aber im Zweifelsfall reichen 10cm Abstand zum Glück halt aus. Das Eurostück, was ich immer zum Einkaufen in der Jeanstasche trage, war wohl rausgefallen und wissen Sie: das alles erfüllte nicht den Anspruch „produktiv mit sicherem Erfolgserlebnis“ – selbst wenn ich dann einen nicht angeketteten Einkaufswagen fand.

Nach Schule und Beratungsstunden holte mich die Liebste ab und wir fuhren in ein Café. Wie so normale Leute. Grundsätzlich sehr nett da, bis ich merkte, dass mich – neues Feature! – eine gewisse Lautstärke innerhalb von sehr kurzer Zeit in den Meltdown treiben kann. Fluchtartig also das Gebäude verlassen.

Später: Die Liebste telefoniert mit einer Freundin, mit der ich zufällig auch heute auch schon sprach. Kurz und organisatorisch ich, lang und plaudernd sie und durchs Haus höre ich Fragmente, bemerke ich, dass die beiden lang über meinen Gesundheitszustand sprechen und aus dieser kleinen Erfahrung heraus möchte ich Sie bitten: Falls Sie länger- oder dauerkranke Freundinnen haben: Sprechen Sie mit Ihnen, nicht über sie.
Ja, ich hasse mich auch, wenn die Liebste von ihrem Alltag erzählt und ich sowas wie „ab eins auf der Couch und geschlafen“ erwidern muss; es sind elende Gespräche, ich weiß es aus beiden Perspektiven.
Ja, ich finde mich dann auch selbst vollkommen furchtbar und ich weiß auch – Perspektivwechsel – ebensogut wie Sie, dass man halt irgendwann verstummt, dass man irgendwann einfach nicht mehr so gut weiß, was man sagen soll, wenn zum zwanzigsten Mal „Und? Besser?“ – „Nee, nich so richtig.“ ausgetauscht wurde. Und trotzdem: lassen Sie Ihre kranken Freundinnen nicht alleine.
Nur mal so gesagt.
Wir, wir kennen uns ja nicht, wir sind ja nur Leserin und Blogautor also bitte denken Sie jetzt nicht, Sie müssten was tun oder hätten was verpasst. Höchstens weise ich nochmal dezent auf das Wunsch-Dokument hin, denn ich finde ebenso meine Monothematik hier ganz, ganz furchtbar.

Vorhin auf einmal Geräusche von draußen, ich hörte genauer hin und tatsächlich: Kranische. Oder Wildgänse, entschudigen Sie, halt so Vögel, die in einem großen V im Spätherbst nach Süden fliegen und gerade wieder nach Norden kommen und toll sind. Und wie das toll war.
Das ich trotz bereits vollkommener Dunkelheit rausrannte war zwar vielleicht etwas naiv, aber da hörte ich besser und außerdem war es total klar und ich sah Jupiter, Mars, Venus und Beteigeuze und das war auch extrem toll. Ich hatte noch nie den Mars gesehen!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

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