Wir hatten uns gestern noch verabredet: Wer eher aufwacht weckt den anderen, wenn es noch früh genug ist, nach Dortmund zu fahren. Die perfekte Möglichkeit, uns gestern Nacht nicht mehr entscheiden zu müssen, ob wir wirklich einen Wecker stellen wollten.
„Nach Dortmund“ bedeutete: Zur Uni, zu „Zwischen Brötchen und Borussia“. Ich bin sicher, ich hab davon schon mal erzählt, deswegen nur kurz: Das ist eine Veranstaltungsreihe der TU Dortmund; pro Semester gibt es drei oder vier Veransraltungen jeweils samstags vormittags. Ein Semester hat einen groben thematischen Rahmen und dann erzählen drei oder vier Gastredner etwas zum Thema.
Dieses Semester geht um „50 Jahre Mondlandung“, heute dann um: Wurde die Mondlandung in geheimen Filmstudios gefälscht?
Und das war aus verschiedenen Gründen ziemlich toll:
Zum einen die Fach-Ebene. Ich persönlich habe keine Sekunde meines Lebens daran gezweifelt, dass zwischen ’69 und ’72 ein paar Mal Menschen auf dem Mond waren und ich halte die Mondlandungen für eine der größten Leistungen der Menschheit. Trotzdem habe ich mir auch mal Videos angeguckt, in denen Beweise für einen Fake präsentiert wurden – die sind im Web ja meist direkt um die Ecke zu finden. Und die Zweifel, die ich dort fand, waren auf den ersten Blick manchmal durchaus nachvollziehbar. Und so freute ich mich, heute einmal an einer Stelle kompakt das nötige Wissen und die Antworten erfahren zu haben.
Dann der Stil. Gerade an einer TU vor einem Hörsaal der vermutlich zu Dreiviertel mit Physikern besetzt war wäre es ja leicht gewesen, in einen lästernden, herabwürdigenden Tonfall gegenüber den Verschwörungstheoretikern zu verfallen. Aber das tat Dr. Burkard Steinrücken keinen Moment. Na gut, einmal ganz kurz vielleicht. Aber er schaffte es, seinen Vortrag so aufzubauen, dass man sich auch als Skeptiker durchaus Ernst genommen fühlen konnte und das fand ich – verwöhnt von Diskussionen Grabenkriegen im Web eine sehr schöne Sache.
Außerdem gabs ausgesuchte schöne Bilder und Filme von den Mondlandungen und das sehe ich immer gern.
Durch einen irrsinnigen Zufall las ich – als wir schon im Hörsaal warteten – das Höhlengleichnis und meine Herren, das war vermutlich der beste Moment den ich dafür hatte wählen können.
Wieder zu Hause die Bilder von gestern Abend mal grob gesichtet. Ich neige ja dazu, gerade in Situationen die sich nicht reproduzieren lassen und an denen Menschen beteiligt sind, die Kamera auf Dauerfeuer zu stellen. Dadurch habe ich dann halt beim (Aus-)Sortieren mehr zu tun aber irgendwann in so einer Serie werden schon alle Beteiligten die Augen auf haben und nicht doof gucken.
Und die erste Runde sieht so aus, als wäre da – verlorenes Mojo hin, verlorenes Mojo her – ein paar schöne Sachen dabei.
Dann noch Lebensmittel jagen, ein Überforderungsanfall im Laden und den Rest des Tages erschöpft auf der Couch.
Ich bin jetzt übrigens Besitzer einer „7-Tage Ampullen-Kur“ und ich werde Sie benutzen.
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