13.2.2025 – Milliarden Flocken

Gestern Abend von neun bis eins mit einem Herzensmenschen telefoniert. Irgendwann, nachdem wir #ibes und die krasse Ausgrenzung der Kandidatin mit ADHS durch hatten, ins Thema Politik gerutscht, bei der Gelegenheit von einer FDP-Verbundenheit erfahren und hinterher todmüde aber super dankbar im Bett gesessen. Wie einfach auch eine politische Unterhaltung sein kann, wenn man sich gegenseitig zuhört und respektiert. Heute morgen etwas schwer aus dem Bett gekommen – ich vermute Zusammenhänge.

Was man dabei so googelt, wenn man jemand die Sorge nehmen möchte, dass jemand von einer Vermögenssteuer betroffen wäre.
(130 sind es übrigens – was eine ganze Menge ist, wenn vorher in der Unterhaltung der Satz „ach Quatsch, nicht mehr als 10“ fiel)


Ebenfalls gestern trafen die Liebste und ich in einem Sushi-Fachgeschäft aufeinander. Sie kam von des Tages Mühen aus der einen Richtung und ich aus der anderen und es hatte etwas von einem Date. Can recommend.
Es war aber vor allem das erste Mal richtig auswärts essen in diesem Jahr, erlaubt von einem angenehm wenig muckenden Magen und einer angenehm gesunkenen Corona-Kurve. Corona, Sie erinnern sich? Die Herzensfreundin, mit der ich abends sprach, berichtete btw, dass sie, Ärztin, in Köln dieses Jahr keine Möglichkeit mehr gehabt hatte, sich impfen zu lassen. Auch die Apotheken verweigerten die Lieferung, als sie dann beschloss, sich die Nadel einfach selbst in den Arm zu schieben und ich blicke sehr, sehr skeptisch auf den nächsten Herbst.


App-Basar: Ich bekomm eine E-Mail von PayPal, dass knappe 50,- abgebucht worden sind. Der Empfänger ist mir unbekannt, ich kriege aber schnell raus, dass es sich um ein App-Abo handelt und sie nächsten Monat wieder 50,- abbuchen werden.
Ich benutze die App nicht (mehr) – soweit ja ein vermutlich bei uns allen vollkommen normaler Vorgang.

Also: Abo beenden. Nach dem üblichen Dreisprung aus Login-Versuch, Passwort-Reset und Login kann ich problemlos das Abo beenden. Sie möchten nur gern wissen, warum. Na gut. Ich klicke „zu teuer“ und werde gefragt, welcher Preis mir genehm wäre. Inzwischen habe ich natürlich schon jedes Interesse verloren und tippe genervt eine 5 in das Feld. Und bekomme tatsächlich ein Angebot für 14,99. Im Jahr.

Interessante Kalkulation, die es ermöglicht, von 50,-/Monat auf 15,-/Jahr zu springen.
Aber nicht-nutzen ist ja nun nicht-nutzen und für die 15,- gibts einmal Liefer-Pizza; ich schlage also aus.

Ja, auch hier hats über Nacht geschneit. Auf den gängigen Microblogging-Plattformen lief das übliche Ritual los: Alle maulen rum, dass sie das nicht wollen oder posten Fotos von ein paar Flocken und ich nehme Teil mit einem vor Jahren das erste Mal ausprobierten Witz und tippe „Hier bitte das obligatorische »hier hats auch geschneit und ich will das nicht«-Foto hindenken“ … und merke: das stimmt gar nicht:
Ich will Schnee. Ich will, dass Schnee hier an der Grenze des Sauerlandes vollkommen normal ist, will, dass er ein paar Wochen liegt. Denn das würde bedeuten, dass die Erde weiter in dem Temperaturbereich liefe, den wir zum Überleben brauchen.
Immer wieder auch die eigenen Framings überprüfen, auch bei launigen Postings. Ganz wichtig.


Schlimmer Eichhörnchen-Tag heute; diverse Male passiertes, dass ich ein Programm öffnete weil mir eines der vielen Dinge auf der leider gerade nicht verschriftlichten ToDo-Liste einfiel und ich mich einen Moment später in einem anderen Raum im Haus fand. Aber: Spülmaschine: Check. Bad geputzt: Check. Die obere Etage gesaugt: Check. Getränke geholt: Check. Diesen Blogartikel früher als sonst geschrieben: Check.


Entschuldigung, wie schön ist denn bitte dieses neue Cure-Album?


Beim Verlassen des Schreibtischs zufällig in Richtung Fenster geguckt und ein prima Cover für ein noch zu schreibendes etwas melancholischen Albums gesehen. Und festgehalten.

Vi ses! Hoffentlich.

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

Alle bisherigen Antworten finden Sie übrigens hier.

6 Kommentare

  1. Darf ich in aller Freundlichkeit und Zugewandtheit darum bitten, dass Sie etwas ausführlicher die Ausgrenzung der Kandidatin mit ADHS bei ibes erklären? Ibes ist mein guilty pleasure und ich interessiere mich wirklich sehr, was Sie diesbezüglich wahrgenommen haben. Denn bei Menschen mit ADHS im Berufsumfeld versuche ich, als Vorgesetzte möglichst hilfreich entgegenzukommen, was die Arbeitsbedingungen angeht. Meinen Sie zB das Singen? Bissige Kommentare gab es jedenfalls in alle Richtungen…. Und seit Sie das letztes Mal geschrieben haben, geht es mir nicht aus dem Kopf, weil ich es so als Ausgrenzung nicht gesehen habe – aber nun grübele. Danke!

    1. Aber natürlich, ich kann das gerne versuchen. Mit der Einschränkung, dass wir alle ja nicht die Wirklichkeit gesehen haben und darüber sprechen können, sondern nur über das, was RTL-Redakteure uns gerne zeigen wollten – wobei die Kriterien für die Entscheidungen darüber, was gezeigt wird und was nicht vollkommen im Dunklen liegen.
      
Weiterhin ist mir wichtig zu sagen, dass ich mich auf Ediths eigene Aussage beziehe und keine Ferndiagnostik betreiben möchte – ebenso, wie ich keiner der anderen beteiligten Personen irgendwelche Absichten unterstellen möchte.

      Aber auch ohne das konnte man in my humble opinion einige sehr interessante und leider nicht ganz untypische gruppendynamische Prozesse beobachten.

      Zu Beginn – ich denke, als der Hunger noch geringer und die Nerven noch stärker waren – hatte ich das Gefühl, dass Edith zwar als „anders als die anderen hier“ betrachtet wurde, das aber noch niemanden zu sehr anstrengte.
      Nina hat sie ja zB an die kindliche Kaiserin erinnert, das fand ich zwar sehr süß, aber auch diese liebevolle Zuschreibung ist ja eine Form der Unterscheidung zwischen „normal“ und „anders“.

      
Der Bruch in der Gruppe kam irgendwann meiner Meinung nach in der zweiten Woche – logisch: Hunger, Langeweile, angestrengter insgesamt.
      Ich kann keinen konkreten Moment mehr nennen, aber zB, als Timur sich da kommunikativ etwas ungeschickt vor die Gruppe stellte und aus der gefühlten Gemeinschaft ausbrach, fanden es Anna-Carina und Maurice durchaus plausibler, dass Edith eine Hexe, Zauberin oder mindestens der Gehirnwäsche mächtig war, als irgendeine andere Erklärung in Betracht zu ziehen.
      Sprich: Der Ausbruch vor allem der beiden war nicht einmal eine Reaktion auf Edith selbst, sondern auf etwas was anderen passiert war – und da sehe ich ein gefährliches Muster, was schon viel Leid erzeugt hat, nämlich, denen, die „anders“ sind, im Zweifel sofort die Schuld zu geben
 („die Scheune brennt, hängt die Hexe auf!“ oder auch, brandaktuell „VW war zu doof, E-Autos zu entwickeln, werft die Ausländer aus dem Land“)

      In meiner Erinnerung hat sich Maurice nie so schnell bewegt wie in dem Moment, als er Anna(?) „verbieten“ wollte, mit Edith zu reden, weil die gefährlich sei.

      So, das war jetzt schon fast ein eigener Beitrag, aber ich hoffe, es kam ein wenig besser rüber, was ich meinte – sonst: Immer ragen. Ich liebe gute Unterhaltungen in Kommentaren.

  2. PS: und danke für Ihr Blog. Ich freue mich über Einsichten in Bereiche, mit denen ich „sonst so“ wenig zu tun habe!

  3. Noch nie hab ich so lange an einem Kommentar geschrieben. Ich fange den jetzt zum fünften Mal an.

    Ja, Edith wurde von der Gruppe schon hart angegangen. Ich würde aber sagen: Nicht wegen Ihrem ADHS sondern trotz des ADHS.

    Das ganze Hexen-Palaver war natürlich vollkommen drüber und Edith nur ein Spielball der anderen Darsteller die Ihre eigenen Ziele verfolgen wollten und haben. Und da nehme ich Timurrrr nicht aus.

    Aussagen wie „Zeig nicht mit dem Finger auf mich“ oder „Er hat mich mit der Faust bedroht“ – sind die dem ADHS geschuldet? Oder das Gespräch mit Sam auf dem Weg zur Prüfung, wo sie gefühlt jeden Satz im Mund herum gedreht hat und gegen den Gesprächspartner eingesetzt hat. Ist das Teil des ADHS?

    Und letztendlich geht es mir bei Edith genauso wie mit Eric. Ich will die beiden mögen – sie machen es mir aber schwer.

    Wie auch immer – worauf wollte ich hinaus? – Ich verstehe deinen Standpunkt leider nicht.

    1. Nun sind meine Beispiele ja nur Beispiele und als solche dann auch ungeeignet, denn sie sind immer nur ein Ausschnitt. und wo bei der einen Situation einer sagt „ach, ging doch“, sagt die andere vielleicht schon „indiskutabel“ – in sofern ist eine solche Unterhaltung über eine TV-Sendung, die ja auch noch geschnitten ist, eh eigentlich Blödsinn.
      Aber: Ich sah eine Struktur.

      Ich hab übrigens kein Wort darüber geschrieben, ob ich Edith mag oder nicht. Oder ob sie mich zur Weißglut gebracht hätte oder nicht. Und das mit Absicht, denn das ist nicht mein Thema

Kommentare sind geschlossen.

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