13.1.2021 – endlich

Hier in der Kleinstadt, da gibt es nach den fast 25 Jahren, die ich hier wohne eine Menge Menschen, die kenne ich – und das obwohl ich mit ihnen noch nie ein oder aber seit Jahren kein Wort gesprochen habe. Die Stadt ist klein genug, dass man sich, wenn man auch nur halbwegs ähnliche Interessen oder Einstellungen hat, irgendwie über den Weg läuft. Im gleichen Cafe sitzt. Auf die gleichen lokalen Konzerte geht. Auf der Demo auf einmal die andere Seite vom Plakat gehalten hat. Den Bruder, die Freundin, den Geschäftspartner aus der Schule, aus der Band oder dem Theaterverein, aus dem Arbeitskreis Asyl oder der Partei kennt. Man grüßt sich, man weiß: man ist sich eigentlich sympathisch, man liest und liked, was die andere auf Facebook tut, aber es kam nie dazu, sich mal oder mal wieder zu sprechen. Müsste man mal oder mal wieder, aber …
Und irgendwie weiß man aber auch, wenn man es dann wirklich endlich mal oder wieder täte: man würde einfach losreden können, als ob man sich seit Jahren kenne.
Gibts da ein Wort für? Sind das dann Bekannte?

2021 ist noch keine zwei Wochen alt und hat schon zweimal gezeigt, dass das Leben endlich ist. 2021 hat schon zwei Bekannte ihr Leben gekostet und ich mag einfach nicht mehr.
Ihr Lieben – Ihr wisst wer Ihr seid – ich weiß nicht, ob Ihr dieses Blog lest, aber falls Ihr darauf stoßt: Ich denke an Euch, ich drücke Euch, ich bin mit Euch traurig, ich wünsche Euch alle Kraft der Welt.

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