Lang und gut geschlafen. Puh, das war nötig.
Dann sofort an den Schreibtisch, denn ich hatte für heute versprochen, einen Zwischenstand des gerade aktuellen Jobs vorzuzeigen. Nun war ich ja in den letzten Tagen genug im rabbitcoding-hole und so konnte ich um zehn die Mail mit dem Link zum Vorschaubereich abschicken. Ich denke, das zählt gut als „vielleicht schon Ende der Woche, bestimmt aber Anfang der nächsten“
Die Seiteninhalte stimmen noch nicht und ich bin sehr gespannt, wie sie meine Bitte, nur aufs Layout zu achten, umsetzen kann.
Dann Finetuning an einer Website eines Kollegen. Die Site geht jetzt online – gegen ausdrücklichen Rat eines Dritten und da dieser Dritte zufällig unser Anwalt ist, bin ich ein bisschen gespannt.
Irgendwann mittendrin darüber nachgedacht, dass inzwischen geschätzt zwei Drittel bis drei Viertel meiner Arbeit unsichtbar ist. Also unsichtbar auf der eigentlichen Website, die meine Kundin sich gerne in ihrem Browser anschauen möchte, wenn sie mich beauftragt hat. Das ist in der Arbeit manchmal doof, wenn der ganze Schwung, den die Kundin hatte, als sie – vielleicht endlich – ihre neue Website angehen wollte, ein bisschen verpufft.
Denke, ich sollte da ein paar freundliche, erläuternde Worte für finden und demnächst in eine Kick-Off-Mail schreiben.
Manchmal wird diese unsichtbare Arbeit dann sichtbar, wenn die Kundin dann gut auf Google gefunden wird. Manchmal, wenn sie vorher ein umständliches Massen-CMS kannte und die Arbeit an der neuen Site einfacher ist.
Manchmal aber auch erst, wenn jemand anderes irgendwann später mal eine neue Site macht und dann sowohl die gute Google-Platzierung als auch die einfache Bedienbarkeit den Bach runter gehen. Tja.
Allerfeinstes Kundeninnenlob auf Twitter entdeckt. Mich sehr, sehr gefreut.
Mir Sorgen um einen Menschen gemacht. So nah dieses Internet sein kann, so fern kann es auch machen, wenn man plötzlich keine Antworten mehr bekommt und das „gelesen“-Häkchen grau bleibt.
Die Liebste schickt derweil Bilder von der Ostsee, von dem Stück, wo es noch nicht das Kattegat ist* und ich habe Sehnsucht.
*) Sie sehen schon: ich folge der Definition, dass das Kattegat ein Arm der Ostsee ist. Muss ich wohl ein bisschen aufpassen, wenn ich in Dänemark bin …
Nachmittags ein Kontaktformular schön gemacht. Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig Aufmerksamkeit genau dem Punkt einer Website geschenkt wird, wo aus einer anonymen Besucherin ein Kontakt wird. Also werden soll – man kann das mit einem unachtsamen Herangehen auch versauen. Heute nachmittag überarbeitete ich zB ein Formular, in dem ich mittendrin mit der freundlichen Frage „Was sind Sie?“ über einem Aufklappmenu konfrontiert wurde.
Je nach Situation schießen mir da zwischen „müde“, und „Sauerländer“, zwischen „politikverdrossen“ und „Audi-Fahrer“ eine ganze Menge Antworten in den Kopf und genau das ist, was wir Webdesigner eigentlich vermeiden wollen: Eine Unterbrechung der Aufmerksamkeit. Klappe ich das Menu dann auf, erfahre ich was gemeint ist: „Unternehmen“ oder „Privatperson“.
Ach guck, wie unerwartet – da empfinde ich die Frage „Was sind Sie?“ dann als etwas unhöflich hölzern.
Ich habe das dann geändert:
… und hoffe, das geht bei der Kundin durch.
Am späten Nachmittag immerhin nochmal geschafft, eine halbe Stunde rauszugehen. Ins Feld, da wo der Blick weit ist.
Jetzt guck ich The Charsimatic Voice dabei zu, wie Sie Led Zeppelin zuguckt. „Kashmir“ konkret, das kann man ja auch eigentlich nie genug hören. Schon, um Puff Daddys „A-ha yeah“ aus dem Ohr zu bekommen.
(Ich liebe! es übrigens, wie sie in vollkommener Unkenntnis des gängigen heiligen crediblen Rock-Musik-Regeln immer mal wieder Dinge durcheinander wirft und Götter stürzt oder Vorbilder und Nachahmer verwechselt.)
Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!
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