11.12.2023 – cough that funky music, white boy

Alle roten Streifen blieben jeweils alleine auf ihrem jeweiligen Corona-Test, wir schlichen das Wochenende be-masked und durch Treppen getrennt durchs Haus und waren einsam – wissen Sie, wir sind einfach wirklich gern zusammen – aber als ich heute Morgen um drei mit frischen Gliederschmerzen aufwachte, da wusste ich: hat alles nix gebracht.
Zum Glück hatte ich eh vormittags einen Termin bei Frau Doktor und schleppte mich hin. Auch ohne zwei Striche mochte ich gern Medis kriegen und mal jemand meine Lunge abhören lassen.

Vor der Tür dort hat sich in den letzten zwei Jahren sehr nett eingebürgert, dass alle draußen vor der Glastür warten, wenn mehr als drei Personen vor der Anmeldung stehen und so blieb auch ich erstmal draußen. Fünf Menschen waren mir zu viel. Dann kam die Treppe hoch eine weitere Frau, fragte das übliche „Schon angemeldet?“, ich verneinte, sie: „Na los, dann gehense mal rein“, ich: „Nee – ist alles voll“ und dann – und das kam etwas überraschend – versuchte sie mich mit den Worten „is mir egal, mir is kalt“ aus dem Weg zu schubsen. Gliederschmerzen hin oder her: es ist und bleibt halt Physik, dass zwei Körper nicht zur gleichen Zeit den gleichen Raum einnehmen können und mit 1,90 m und solidem Kampfgewicht blieb ich einfach stehen.
Sie prallte also ab, guckte blöd, versuchte dann, sich an mir vorbei zuschieben aber der Türrahmen war auch stabiler als sie – und dann ging die Tür auf und es kamen vier Leute raus und ich ging auch rein. Sie brummelte noch patzig irgendwas von „ich hätt mich schon nicht vorgedrängelt“ und ich hatte den Kaffee das erste Mal auf.

Anderthalb Stunden später saß ich dann im Behandlungszimmer – wieder eher alleine, denn mein Kreislauf war schon mal gegangen und im Ergebnis bekam ich die Empfehlung, mir Orthomol Imun zu besorgen und eine Krankschreibung. Als ich sie erinnerte, dass ich damit nichts anfangen kann und dass ich auch eh gerade nicht nicht arbeiten kann, guckte sie traurig und im Ernst: das hätte ich mir komplett sparen können.

Das Wort „Corona“ fiel übrigens nicht in unserem Gespräch. Ist als wohl inzwischen wirklich egal.
Wir haben das echt nicht anders verdient.

Zu Hause um- und für ein paar Stunden in tiefen Schlaf gefallen.
Aber immerhin sitzen wir gleich wieder gemeinsam auf der Couch.

3 Kommentare

  1. oh fuck, es geht gerade wirklich wieder übel um. Ich drück die Daumen dass Runde 2 mild und v.a. folgenlos bleibt

  2. Bei unserem Hausarzt muss jeder vor der Haustür warten, klingeln und dann kommt die Schwester und fragt nach. Alle die Erkältung und/ oder Corona haben müssen am Hintereingang warten und müssen eine Maske aufsetzen. Und man kommt in ein anderes Sprechzimmer, als die anderen Patienten. Die Schwestern haben mir erklärt, das die vielen älteren und chronisch kranken Menschen so ein bisschen besser geschützt sind. Die meisten Patienten finden das gut so.

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