Alles gerade etwas busy gerade, aber hier ist zweimal Zeugs, was ich lesenswert fand:
Zeugs
Rammstein. Sie erinnern sich? Einigermaßen klischeehaft schlechte Rockmusik mit leichtem Operettenanteil, schwerem Ego und vor allem ein Sänger der angeblich oder auch nicht, man weiß es nicht, aber am Ende gabs ja schließlich einen Freispruch…? Nee, gabs nicht. Es gab unangenehmste „Diskussionen“ on- und offline und weil das alles so – teilweise gewollt– verwirrend war, kann man hier mal die ganze Geschichte aus der Sicht der Redaktion lesen, die damals mit dem Fall in die Öffentlichkeit ging:
Der Fall Rammstein macht deutlich, dass Verdachtsberichterstattung immer stärker als Teil eines Kulturkampfs gesehen wird. Da die Vorwürfe, die juristische Aufarbeitung und das journalistische Handwerk oft kompliziert sind, zeitaufwändig und nur schwierig zu erklären, geht in der Diskussion vieles durcheinander. Das wird immer häufiger befeuert von einer Gegenseite, die durch aggressive Pressearbeit und das Erwecken falscher Eindrücke nicht nur rechtlich gegen die Recherchen vorgeht, sondern aktiv versucht, diese in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Auch deshalb sprechen wir derzeit vermehrt über unsere Arbeit.
Daniel Drepper auf journalist.de:
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In der Öffentlichkeit wird das teilweise offenbar fehlende Verständnis rechtlicher Zusammenhänge besonders deutlich, als die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ihr Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann am 29. August, nach rund sieben Wochen einstellt. In zahlreichen Kommentaren aber auch Artikeln von Kolleg*innen wird die Einstellung des Verfahrens gleichgesetzt mit einem Freispruch für Lindemann – und es wird impliziert, damit sei auch unsere Berichterstattung entwertet
Unsere Recherchen zum Fall Rammstein
Sie kennen das doch auch? Ständig hängt diese Jugend von heute an diesen Mobiltelefonen und macht da Blödsinn. Am liebsten sogar morgens in der Schule. Also am besten alles verbieten! Ja? Am besten alles verbieten? Philippe Wampfler geht das Thema mal ein bisschen differenzierter an:
Welche Probleme löst ein Smartphoneverbot? Keines. Das wissen auch alle, die ein solches Verbot fordern. In einem NZZ-Artikel schlagen Zierer und Montag vor, schulische Regelungen einzuführen und mehr Schulgeräten für digitales Lernen anzubieten. Die Experten wollen also Schüler*innen daran hindern, private Geräte in der Schule zu nutzen, sie aber an Schulen mit Geräten ausstatten. Das löst keines der Probleme. Schulen müssen bessere Lernorte werden, damit sich schulisches Lernen für Jugendliche sinnvoll anfühlt. Sie müssen professionell mit Jugendkultur umgehen und Unterricht anbieten, der in eine Kultur der Digitalität passt.
Philippe Wampfler, Schule Social Media:
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Wer ein Smartphone-Verbot fordert, um Abhängigkeiten oder Übergriffe zu reduzieren, versteht nicht, welche Faktoren zu Abhängigkeit oder Übergriffen führen. Smartphones verursachen diese Probleme nicht, sie moderieren sie: Das heißt, es fällt Schüler*innen leichter, Abhängigkeiten auszuleben oder Gewalt auszuüben, wenn sie ein Smartphone haben. Die Gründe dafür sind aber andere
Die Diskussion um Handyverbote an Schulen – ein Dauerbrenner
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