1.5.2020 – Mayday, mayday!

Gestern hatte es noch irgendwann, als ich so auf der Faszienrolle vor- und zurückrollerte, ganz gehörig geknackt. Und danach bekam ich besser Luft, konnte mich deutlich freier bewegen und mich, wie ich später bemerkte, auch wieder schmerzlos auf die linke Seite legen.
Und schlief dann mal eben achteinhalb Stunden durch. Großartig.
Das Arbeitshirn hatte leider den Feiertag nicht verinnerlicht und wollte gern getrieben sein und sofort hoch rennen. So’n Depp.

Nicht drauf gehört und stattdessen runter gegangen und mir die Legokiste, die irgendjemand auf den Tisch gestellt hatte, angeguckt. Hin- und hergedreht, dran gerappelt, vorsichtig die Pappe hochgeschoben, dann war auf einmal ein Messer in meiner Hand und die Tesastreifen waren durchschnitten. Meine Güte, was eine dicke Anleitung. Sehr respekteinflößend. Aber dann lagen auch schon die ganzen Tüten auf dem Tisch. Gut, dass der recht frei war, da konnte ich mal die Tüte mit den großen Teilen auch aufreißen und auskippen und Teile sortieren. In der zweiten Tüte waren auch hauptsächlich große Teile. Die passte also auch problemlos auf den Tisch … Hm, vielleicht mal richtig Licht und Musik anmachen? Ach ja. Wo ich gerade stand – vielleicht in der Küche schnell ein paar Schüsselchen einsammeln für die ganz kleinen Teile … und, Sie ahnen eh, worauf das raus läuft: Auf einmal hab ich ein paar Stunden Lego gebaut.

Im Hintergrund lief übrigens die ganze Zeit random Joe Satriani und wenn Musik für Sie nicht nur aus Ufffz ufffz oder harten Rhymes bestehen muss, dann empfehle ich den uneingeschränkt. This is one of my favorites:

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Irgendwann mittags sind wir dann – Überraschung! – an den See gefahren, haben mal woanders geparkt und einen anderen Weg gewählt. Quasi von hinten um den großen See – aber nicht ganz, sondern nur ein Stück weit rein und dann wieder raus aus dem Wald.
(Ich habe heute leider kein Foto für Sie)
Und während ich die letzten Jahre zum Jahresbeginn immer nicht nur schlechte, sondern furchtbar schlechte Kondition hatte, bemerkte ich: Einmal am See entlang und dann mit dem Bötchen zurück (das ist das, was man klassisch da am See so tut) – das ist dieses Jahr nicht vollkommen illusorisch. Das war erstens ein geiles Gefühl für einen Schreibtischtäter wie mich und zweitens sowas wie ein neues Ziel. Das schaff ich dieses Jahr noch! Gut, das Bötchen fährt gerade nicht, aber mit einem Taxi oder zur Not mit zwei Autos sollten wir das hinbekommen.
Geiler shize.

Auf dem Rückweg dann dummerweise vom nächsten Freund erfahren, der also mindestens „seit diesen hässlichen Masken“ auf einmal sein Rebellen-Gen entdeckt. Die setzt er aber mal nicht auf!
Freund eins schreitet seinen Weg derweil munter weiter und unterstützt inzwischen eine frisch gegründete Partei, die ich mal nicht mit Namen erwähne.
Ich erfreue mich lieber an der ruhigen Art, mit der Frau Merkel erklärt, was Sache ist …

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… und etwas weniger daran zu lesen, dass wir es noch besser hätten machen können. Aber nun, besser geht immer – und wir sitzen hier immer noch in einem der Länder, die es besser dran haben. Also außerhalb von NRW.

Sorry, der musste sein, Herr Laschet.

Währenddessen erklärt mir Frau Kaltmamsell, warum mir in den letzten zwei Wochen der Mut auch etwas abhanden kommt:

Außerdem stresst mich, dass seit etwa zwei Wochen die erlösende Zeit vorbei ist, in der sich alle Kräfte in Politik und Gesellschaft darauf konzentrierten, die Corona-Krise für alle bestmöglich zu bewältigen. Es war eine schöne Zeit, die mir Zuversicht spendete – obwohl sie im Grunde einem kollektiven Erschrecken entsprang. Doch seit etwa zwei Wochen ist meiner Beobachtung nach alles wie vorher: Partikularinteressen, Befindlichkeiten und handfeste Egozentrik bestimmen Handeln und Entscheidungen.

Vorspeisenplatte: Etwas Regen und schöne Schuhe

Die Liebste guckte sich dann den Joker mal an, während ich mich aus Gründen – danke für den Stups, lieber Leserin! – mal auf saals Fotografenportal rumtrieb.

Percanta zeigte mir ein Video, in dem jemand in bester Origami-Fertigkeit eine Maske aus zwei Stücken Küchenrolle und zwei Gummibändern faltet. Das ist ja auch irgendwie ganz niedlich, ich hab das auch aus Neugierde mal nachgefaltet aber mal im Ernst: Wie soll sich das Ding denn anfühlen, wenn man eine halbe Stunde Kondenswasser aus der Atemluft darunter sammelt? Wie soll ich das Ding desinfizieren? Lieber Kochwäsche oder lieber bügeln? Oder ist das die Notfallmaske? Naja, wenn man raus hat wie’s geht, sollte man sie in zehn Minuten gefaltet haben, aber …
Nee, nee.

Dann nochmal ein bisschen Lego, die Doku über Hannelore Kohl, später SpargelrisottoErbsensuppe und ein paar Folgen Alias Lets Dance. Sie sehen, ich war kurz verwirrt, was die Abendplanung anging.

Ein guter Tag.

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