1.2.2021 – gone with the wind

Das erste Zwölftel ist rum. Yay?

Hier wurde ein Gesundheitsbeschluss gefasst. Das niedliche Wort „Coronapfunde“ hilft ja auch nicht mehr darüber weg, das die Hemden nicht mehr passen. Dementsprechend heute viel Treadmill und keine Kekse. Macht einem Stress-Esser wie mir natürlich gar nix aus. (Das ist das erste und wird das letzte Mal sein, dass ich hier etwas über „Abnehmen“ schreibe, keine Sorge.)

Am Schreibtisch heute nichts geregelt bekommen. Also eigentlich schon ganz schön viel, glaube ich, aber kennen Sie das?
Eine Mail. Können Sie uns eine Mailadresse einrichten? – Ja, kann ich, aber der Hoster hat sein Zugangssystem geändert, Sie hatten da eine EMail bekommen. – Funkstille. Warten. Beschließen, woanders weiter zu machen.
Ein Angebot öffnen, daran weiter schreiben. Alles nochmal lesen, was man bis jetzt produziert hat, dann an die Stelle zum Weiterschreiben kommen. Ach ja, da fehlte ja noch die Info von … Also der Info nachhaken. Funkstille. Warten. Beschließen, woanders weiter zu machen.
Vielleicht könnte man ja schon mal über die Gestaltung von $xy nachdenken, da gabs doch eine Website, die sie so schön fand. Mail suchen, die entsprechende Website aufrufen. Die lädt nicht … also beschließen, etwas anderes zu machen, gerade fast beschlossen, was, aber da kommt das Passwort für den Hoster für die neue Mailadresse.
Mailadresse einrichten, Zugangsdaten versenden, auf das immer noch landende Browserfenster starren. Ach ja, ich wollte …
Herr Fischer, im CMS kann ich keine Bilder mehr hochladen, das müssten Sie dringend mal …

Naja, und so ging das den ganzen Tag.

Mittendrin habe ich unbeabsichtigt einen Shortcut entdeckt, mit dem ich Mails aus meinem Mailprogramm verschwinden lassen kann. Also nicht weggeordnet, nicht gelöscht, sondern weg. Was natürlich doof ist, wenn es die ist, die gerade oben unbearbeitet in der Inbox lag.

Mittags waren wir kurz mal draußen, aber ehrlich gesagt: Die bunten Farben gestern gefielen mir besser. Aber, wie es ein Kunde so schön schrieb: Immerhin ist es jetzt hellgrau.

Musik des Tages: Anna Ternheim, hier zum an-die-Stimme-Gewöhnen mit einer Version von „Show me the meaning of being lonely“, zu der auf YouTube der erste Kommentar lautet: „i never thought this song can get any sadder“.
Jetzt finde ich zwar die Fallhöhe von den Backstreet Boys aus nicht sooo hoch – bin aber von Annas Stimme sehr, sehr begeistert. Und auch über ihr Gesamtwerk.

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Ein Nachtrag: Ich habe – ich erwähnte ja, dass ich viel im Lightroom mache – zwei der gestrigen Fotos noch einmal geöffnet und zwei, drei Dinge angepasst. Nicht viel.

Zuerst der rauchende Schornstein auf dem Dach des Hauses gegenüber.
Vorher:

Nachher:
Ich mochte ja das Dach nicht und wollte mehr Himmel und weniger Dach. Alles eine Frage des Ausschnitts und Beschnitts.

Dann der Wald mit dem Vogel.
Vorher:
Viel Himmel und ich wollte mehr Weitwinkel.

Nachher:
Ach guck, der Himmel war ja gar nicht das Motiv. Den Ausschnitt verschoben und viel mehr Wiese vorne. Die habe ich dann etwas kälter gemacht und die Stelle, wo schon Sonne drauf fällt etwas wärmer.

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9 Kommentare

  1. Doch, doch, der Himmel war das Motiv! Geschmackssache, aber ich mochte an dem Bild, dass rechts die (schön radikal angeschnittene) Sonne, der neue Tag, die Hoffnung (Kunstbetrachtung in Zeiten der Cholera, man möge mir verzeihen) sich langsam ins Bild schleichen, auf dass der kleine Vogel nicht mehr ganz so allein sein muss. Man ahnt am hohen Himmel schon, was da kommt, weil sich die Helligkeit eben nicht nur in den Bäumen und links auf dem Boden abzeichnet, sondern auch in den oberen zwei Drittel des Bildes. Da sieht man rechts schön den Farbverlauf von unten nach oben, von hellblau zu hellgrau bis himmelblau. Das fehlt jetzt leider.

    Jetzt ist auch das Gewicht von Erde, Bäumen und Himmel etwas braver aufgeteilt als vorher, der Vogel ist kein dramatischer Mahner mehr, sondern nur noch ein Detail. Immer noch ein tolles Bild, auch schön, dass die ollen Kondensstreifen raus sind, aber ja, ich mochte das vorher lieber. Ich mag am neuen Bild aber sehr, dass man den Boden mehr sieht, der war beim alten schon arg klein. Irgendwas ist ja immer.

    1. … und ich finde hochspannend, was da alles drin sein könnte. Was sagt eigentlich die Fachfrau zu der Frage, wie bewusst das dem Künstler beim Anfertigen des Kunstwerkes ist? Plant die Künstlerin das beim Heben des Handys irgendwo im Mendener Feld? Tut sie das unbewusst? Gibt es die Schwelle zu „man spürt die Absicht und ist verstimmt“?

    2. (Ich sehe gerade nicht, wie ich dir direkt antworten kann, mal sehen, wo dieser Kommentar auftaucht.)

      Wie bewusst der Künstlerin das ist, was sie tut, lässt sich recht einfach beantworten: sehr, sonst würde sie nicht fotografieren, malen, skulptieren. Ich zitiere mal einen meiner fachlichen Lieblinge, wo es eher um Kunstwerk und Betrachterin geht, aber ich meine, das kann man erweitern: „Kunstwerk und Betrachter kommen unter Bedingungen zusammen; sie sind keine klinisch reinen und isolierten Einheiten. Und so wie der Betrachter sich dem Werk nähert, so begegnet ihm das Kunstwerk: antwortend und seine Tätigkeit anerkennend.“ Die „Prämisse der Rezeptionsästhetik“ und meiner Meinung nach auch der der künstlerischen Tätigkeit: „dass die Betrachterfunktion im Werk vorgesehen ist.“

      Ob du nun genau diesen Vogel ablichten wolltest oder genau diesen Sonneneinfall, ist zweitrangig; wichtig ist, dass du etwas gesehen hast, was du festhalten – und herzeigen wolltest. Das heißt, wenn ich ein Foto von dir betrachte, weiß ich, dass du es mit dieser Funktion aufgenommen hast. Ob ich darüber verstimmt bin, liegt dann wieder nicht mehr in deiner Hand – und macht ein ganz anderes Fass auf: Wie reagieren wir auf Kunst?

      Zitate: Wolfkamp Kemp: „Kunstwerk und Betrachter. Der rezeptionsästhetische Ansatz“, in: Hans Belting (u. a.) (Hrsg.): Kunstgeschichte. Eine Einführung, Berlin 2008 (Erstauflage 1985), S. 247–265, hier S. 248.

  2. Ich finde beide Bearbeitungen sehr gelungen und spannend. Gestern habe ich mich dabei ertappt, wie ich mit einem Stück Karton, Teile der Fotos abgedeckt und so Ihre Bildausschnitte verändert habe. Natürlich auch den Kamin, der jetzt sehr interessant geworden ist. Das Foto Landschaft mit Vogel hat für mich in beiden Versionen eine völlig unterschiedliche Atmosphäre. In der unbearbeiteten Version besteht eine große Offenheit und Freiheit für den Vogel, der vor sich eine unendliche Weite findet. In der neuen Version steht für mich die Aufteilung von Himmel und Landschaft im Vordergrund und der Vogel ist etwas weniger wichtig. Trotzdem gefällt mir die zweite Version besser.

    1. @Sie und @Anke: Ich glaube, ich mag am meisten, wie so ein kleiner Spaziergangsschnappschuss verdeutlichen kann, wie sehr schon der richtige Bildausschnitt die Bedeutung eines Bildes verändern kann – also: Wie schön man das sehen kann, dass er das tut.
      Ich weiß gar nicht genau, welches Bild mir besser gefällt, ich weiß aber, dass diese Herumspielerei eine Ergänzung zum Foto-Artikel ist, die ich sehr mag, weil sie unterstreicht, was ich da zu sagen versucht habe.

  3. Beim Schornsteinfoto fällt mir was auf: Solange man das Dach noch sah, war es völlig natürlich, dass durch die Position rechts unten ein bisschen perspektivische Verzerrung (siehe stürzende Linien des Schornsteins) drin war. Aber der engere Ausschnitt suggeriert eine Aufnahme mit dem Tele von viel weiter weg, und plötzlich finde ich den kippenden Schornstein störend. Ich glaube, da würde ich noch eine Kleinigkeit Trapezkorrektur nachlegen.

    Beim Vogel bin ich eindeutig unentschieden. Da mag ich beide Versionen. Dem Vogel zuliebe mehr Himmel, mir zuliebe die fast drittelig-strenge Teilung in der Horizontale.

Kommentare sind geschlossen.

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