1.12.2019 – vom Wert

Aus den verschiedensten Gründen denke ich gerade über den Wert von Dingen nach.

Zum einen – fangen wir doch erst mal mit den schönen Dingen an: Lotte Wagner hat vorhin auf Instagram erzählt, dass ihre neue Website online ist.

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My new homepage is online! Lottewagner.com Special thanks to my webmaster team @peter_p_neuhaus & @smalltownsnapshots for designing and programming this fantastic website! I’m so happy about the result. . . #lottewagner.com #lottewagner #allemeinekekse #allemeinekekse #newhomepage #webdesign #lottessketchingzoo #strichelzoo #songbirds #peterpneuhaus #smalltownsnapshots

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Und dann kann ich das ja endlich auch tun. Gehen Sie ruhig erst mal rüber und klicken Sie sich durch die vielen, vielen Bilder. Es hat so unendlich Spaß gemacht, sich zusammen mit Lotte und Peter Neuhaus auszudenken, wie man die vielen Bilder unterbringt. Und dann beim Programmieren mit den Bildern zu arbeiten fast noch mehr.

Und dann las ich beim Copy&Pasten den Satz „Nowadays I can proudly offer a comprehensive archive of licensable drawings which are not to be found in any other stock archive.“ und fand es sehr klug von Lotte, die Rechte an den Bildern so weit wie eben möglich zu behalten und nur Lizenzen zu verkaufen. Das ist nicht selbstverständlich, viele Künstler werden immer wieder mit der Forderung nach einem total buyout konfrontiert – und je nachdem, wo frau so in ihrer Karriere steht wird bestimmt oft in den sauren Apfel gebissen.
Ich saß mal bei einer uns allen bekannten dänischen Sängerin und erlebte, wie sie über eine solche Forderung lachte und sehr gelassen den Gig cancelte – aber mit ein paar goldenen Alben im Gepäck lässt sich das sicher gelassener machen als wenn man am Beginn seiner Musikerinnen- oder Zeichnerinnen-Karriere steht.

Von Edwyn Collins – von dem Sie vermutlich exakt den einen Song A Girl Like You kennen – erinnere ich eine Geschichte aus den frühen 2000ern, dass er den Song nicht mehr spielen durfte, weil er die Rechte nicht hatte und nicht bekam. Davon finde ich gerade nichts mehr, aber 2009 wollte sein Manager den Song auf myspace stellen und musste dazu erst die Macht der Öffentlichkeit suchen – denn myspace nahm nur Songs, die von großen Labels freigegeben waren.

Währenddessen sortiere ich mich immer noch durch meine Musik und vermisse beim Blick in iTunes bzw AppleMusic gleich einen ganzen Stapel Alben. Vermutlich hat jemand die Plattenfirma gewechselt und dann flog der gesamte Backkatalog halt raus und eine Künstlerin, die seit guten zehn Jahren Musik macht, ist jetzt einfach unsichtbar.

Für die Künstlerin also wertvoll, für die Firmen irgendwie auch, aber anders, für Streaming-Anbieter nur eine Nummer.
Und für uns Konsumenten? Mal da, mal nicht. Mal in den Streaming-Empfehlungen der Woche und ein paar Cent wert, mal komplett unsichtbar, weil gerade aus irgendwelchen Gründen ausgelistet. Vollkommen beliebig, während die Künstlerin Herz und Seele, Gedanken Arbeit und Zeit hineingesteckt hat und davon abhängig ist.

Auch ein Grund für mich, am Ende der Aufräum- und Einkauf-Orgie den Streaming-Diensten den Rücken zu kehren.

Chronistenpflicht: Weiterhin sehr, sehr lätschig rumgehangen und entspannt. Nachmittags ins Kino gefahren und Le Mans 66 geguckt. Guter Film.

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