Huch, ein Feiertag. Heute hab ich mich dann endlich mal darum gekümmert, was dieser Tag mit dem T-Shirt zu tun hat, was der Metallica-Sänger früher immer trug. Aha.
Genutzt, dass Telefon und Inbox nicht bimmelten und eine kleine Programmieraufgabe angegangen – am meisten nervt uns Programmierer ja, wenn ein Problem manchmal ja und manchmal nicht auftritt und genau von dieser Sorte lag noch eins in der ToDo-Liste. Während einer Upload-Wartezeit dann den nächsten Anlauf gemacht, die Lieblingsstadt nicht allzu missionarisch zu beschreiben.
Die letzte Verlosung verlost – heute Abend spielt Tina das letzte Konzert der Tour. Gerade zum Ende hin war das etwas anstrengend geworden: Die letzten Tickets musste ich jeweils zwei- bis dreimal verlosen, weil Menschen sich zwar eingetragen hatten, sich dann aber auf ihre Gewinnbenachrichtigung hin nicht mehr meldeten. Ich gestehe: Schon ok, dass es jetzt erstmal wieder vorbei ist.
Davon vollkommen unberührt: Die Freude mit den Gewinnerinnen, die es dann am Ende waren, zu teilen. Ja, es sind immer noch die Gewinnerinnen, die sich schon vom Eingang melden, Fotos schicken und die nächsten drei Tage noch plaudern. Männer sagen „Danke schön“ und das wars. Die Administratorin der dänischen Fanpage bestätigt das.
Wir nutzen eine Regenpause und liefen mal hier durchs Feld statt am See entlang.

Gestern Abend verlief ich mich aus Versehen im YouTube-Rabbithole, Unterabteilung „Karens / verwöhnte Töchter* begreifen, dass sie gerade verhaftet werden“ Also: Aufnahmen von Bodycams amerikanischer Polizisten, die irgendwohin gerufen wurden, wo Menschen vergessen haben, dass es Regeln gibt, die für alle gelten und die dann irgendwann – meist nach erstaunlich langer Diskussion – feststellen, dass sie jetzt handcuffed hinten in einem Polizeiwagen sitzen.
Ich denke viel darüber nach – gerade im Zusammenhang damit, dass ich zum einen aktuell müde genug bin, dass ich in die Niederungen des Trash-TV gestiegen bin und dort mit ansehe, wie die Teilnehmerinnen in einer vollkommen selbst-referentiellen Alternativ-Realität leben – und außerdem auch im Zusammenhang damit, von der Liebsten jedes Jahr mitzubekommen, wie der jeweils frische Jahrgang Erstklässlerinnen aus einer bisher behelikopterten Welt erstaunt ist, wenn sich nicht alles um sie dreht.
Und im Zusammenhang damit, dass ich ja das Gefühl habe, dass uns als Gesellschaft aktuell arg der Common Ground fehlt, auf dessen Boden wir miteinander sprechen.
Ob es Erstklässler-Eltern sind, die ihren Kindern beibringen, möglichst feste zurückzuschlagen (und der Lehrerin auch sagen, dass sie das nicht ändern werden, nur weil Paul-Delfin jetzt in der Schule ist) – oder ob es eine 18-jährige ist, die der Polizei erklärt, dass die sie nicht festnehmen können, weil sie mehr Geld hat: Es ist spooky.
Dass wir es im Fernsehen und Internet als Normalität vorgelebt bekommen, auch.
*So wie ich das gesehen habe, gibt es das Genre mit Männern zwar auch – da wird aber weniger diskutiert und mehr körperliche Gewalt ausgelebt.
Zeugs
Frisch zum Reformationstag: Im Schweiße unseres Angesichtes sollen wir unser Brot verdienen – und Luther wusste, dass wir damit nicht gestraft sind, sondern Gott erfreuen. Jedenfalls die von uns, die von Adam und Eva abstammen – die anderen, die durch die Evolution auf die Erde gesetzt wurden die dürfen auch mal auf die Couch – oder? Ach ich weiß doch auch nicht. Aber warum stand dann „Arbeit macht frei“ über den Toren von KZs? Was hat das mit Antisemitismus zu tun?
Was „Arbeit macht frei“ wirklich bedeutet
Benjamin Hindrichs im Newsletter:
Der Satz prangte über den Eingängen von Konzentrationslagern. Was er mit Martin Luther, protestantischem Arbeitswahn und Antisemitismus zu tun hat
[…] Der Mensch, glaubte Luther, hatte einen von Gott vorherbestimmten Platz auf der Welt. Dieses Schicksal müsse er akzeptieren. Die göttliche Aufgabe bestehe aus einer Arbeit, die jeder treu erfüllen solle. Luther sprach von Arbeit als Berufung durch Gott.
Was diese Auffassung mit Judenhass verband? Ganz einfach: Luther erklärte, nur Christ:innen würden dieser göttlichen Aufgabe gerecht werden. Als Handwerker und Landwirte gingen sie einer gottgewollten Arbeit nach, die der christlichen Gemeinschaft diene. Juden und Jüdinnen hingegen seien von Natur aus egoistisch und würden bloß Tätigkeiten ausüben, die dem eigenen Vorteil dienten. Der ehrlichen, deutschen, christlichen Arbeit stellte er also die unehrliche, betrügerische Arbeit der Juden und Jüdinnen gegenüber. Nur machten diese die Arbeit, der sie nachgingen, oft gar nicht freiwillig. Ihnen blieb schlicht und ergreifend nichts anderes übrig.
Was „Arbeit macht frei“ wirklich bedeutet
Vi ses!
Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.